Bürgermeister Matthias Gutbrod überreichte Carmen Karcher, die mit der Bürgermedaille der Gemeinde Kippenheim ausgezeichnet wurde, eine Urkunde und einen Blumenstrauß. Foto: Schillinger-Teschner

Die Kippenheimer Bürgerin und ehemalige Lehrerin wird von der Gemeinde ausgezeichnet. Sie ist Mitbegründerin der Bücherei und hat mit der „LQN-Gruppe“ entscheidend das Ortsbild gestaltet. Zudem hat sie 61 Theaterfahrten organisiert.

„Der Gemeinderat von Kippenheim hat einstimmig beschlossen, Carmen Karcher mit der Bürgermedaille auszuzeichnen“, begann Bürgermeister Gutbrod seine Ansprache.

Carmen Karcher ist seit 1988 aus dem Ehrenamt in Kippenheim nicht mehr wegzudenken. 61 Theaterfahrten mit Vorbereitungsabenden hat sie organisiert, um Mitbürgern Kultur näher zu bringen. Nach Ihrer Pensionierung hat sie sich Büchern verschrieben und als ehemalige Pädagogin ist es ihr ein besonderes Anliegen, Kindern die Freude am Lesen zu vermitteln. Unzählige Vorlesestunden in Kindergärten, Schulen und der Bücherei, deren Mitbegründerin Karcher ist, hat sie ehrenamtlich absolviert. Auch in der Seniorenwohnanlage ist Carmen Karcher, mit einem Buch unter dem Arm, immer ein gerngesehener Gast.

Karcher gestaltet Ortsbild der Gemeinde aktiv mit

In einem weiteren ehrenamtlichen Betätigungsfeld ist Karcher ebenfalls als Initiatorin der ersten Stunde bis heute immer an vorderster Front mit dabei. Lebensqualität durch Nähe (LQN) gibt Impulse zur Verschönerung der Gemeinde, wie zuletzt im Mai dieses Jahres mit der Grünanlage in der Bachgasse und dem ersten „Schwätz-Bänkle“ in Kippenheim. Saisonal wird der Kreisverkehr geschmückt und in der Adventszeit gestaltet Karcher mit ihren Mitstreitern der LQN-Gruppe Adventsfeuer und trägt so dafür Sorge, dass die Menschen in Kippenheim eine besinnliche Vorweihnachtszeit erleben dürfen.

„Als Gemeinde, als Bürgermeister kann ich Ihnen, liebe Frau Karcher für Ihr Engagement nicht genug danken und bin sehr froh, dass Sie uns auch weiterhin mit vielen Ideen zur Seite stehen“ schloss Gutbrod seine Laudatio.

Auch nach dem Ruhestand ist Sie immer noch aktiv

Beginnend mit einem Zitat Papagenos aus der Zauberflöte „Ich wollt ich wär’ ne Maus, so könnt’ ich mich verstecken“, richtete Carmen Karcher Dankesworte an Gemeinderat und Bürgermeister. Im April 1964 sei sie als junge Lehrerin von Freiburg nach Kippenheim gekommen, zunächst nicht mit der Absicht zu bleiben. Mittlerweile lebt sie seit 59 Jahren dort und ist froh, Teil der Gemeinde zu sein und sie mitgestalten zu dürfen. Nach 40 Jahren Schuldienst hat sich Karcher auch im Ruhestand nicht komplett zur Ruhe gesetzt. LQN kam da gerade recht. Die Gruppierungen Ortsbild und Bücherei deckten ihre beiden Leidenschaften, das Interesse an Historie und den Veränderungen im Ortsbild sowie jene für Bücher ab.

Bücher sind nach wie vor ihre große Leidenschaft

Die Begeisterung für Bücher gebe sie mit Herzblut gerne weiter, insbesondere an Kinder, denn „ein Kind, das liest, wird ein Erwachsener, der denkt.“

Die Gelegenheit zu lesen haben nun alle in der Bücherei im neuen Kippenheimer Bürgerhaus. „Was das Salz in der Suppe, ist die Bücherei für die Stadt“, zitierte Karcher den Koch Tim Mälzer. Damit schickte sie einen Dank an die Gemeinde und fügte schmunzelnd hinzu: „Das Büchereiteam sorgt gerne für das Salz.“

Ihr Dank galt Allen, die sie bei ihren Projekten unterstützt und begleitet haben, insbesondere ihrer Familie. „Meine Ehrenämter haben mir immer viel Freude bereitet und ich bin dankbar dafür, dass ich aktiv sein konnte und hoffentlich weiterhin sein kann. Danke für die mir zuteil gewordene besondere Auszeichnung und Ehre“, so Karcher abschließend.

Die Bürgermedaille

„Mit der Verleihung der Bürgermedaille sollen Bürgerinnen und Bürger ausgezeichnet werden, die sich im sozialen, kulturellen, sportlichen und gesellschaftspolitischen Bereich besonders verdient gemacht haben“, heißt es von Seiten der Gemeinde Kippenheim. Der Gemeinderat stimmte nun für die Übergabe an Carmen Karcher, die die vierte Bürgerin – und die zweite Frau – ist, der diese Ehre zuteil wird. Bislang erhielten Theresia Woitalla, Erwin Stulz und Gottfried Hiller die Kippenheimer Bürgermedaille.