Auch die Schüler der dritten Klasse haben die Kristina Staiger (links) verabschiedet und Patricia Nitsch an der Hainburgschule begrüßt.Fotos: Kauffmann Foto: Schwarzwälder Bote

Amtseinsetzung: Hainburgschule verabschiedet Kristina Staiger und begrüßt ihre Nachfolgerin

Die Schulgemeinschaft der Hainburgschule hat am Donnerstagabend die neue Rektorin Patricia Nitsch bei der offiziellen Amtseinsetzung des Schulamts begrüßt und Kristina Staiger verabschiedet.

Grosselfingen. Vielleicht sind es ja die Zufälle, die die großen Lebensentscheidungen machen: Ursprünglich hat sich Patricia Nitsch nämlich gar nicht nach einer Rektorenstelle umgesehen. Bislang unterrichtet die 38-Jährige an einer Grundschule in Reutlingen und suchte eine Stelle in der Nähe von Balingen, ihrem Wohnort.

Sie hat im Internet nach Schulen gesucht, die sich in der Umgebung befinden – und ist fündig geworden. Die Hainburgschule ist ihr besonders aufgefallen. Nitsch schreibt eine E-Mail an Kristina Staiger, die klarstellend zurückschreibt: Sie könne nach Grosselfingen kommen, aber nicht als Lehrer, sondern als Schulleiter. Nitsch dazu: "Ich war ziemlich überrollt." Offenbar konnte sie Staiger mit ihrem Lebenslauf beeindrucken.

Keine drei Stunden später: Gernot Schultheiß, Chef des Staatlichen Schulamts in Albstadt, meldet sich bei der 38-Jährigen. Daraufhin finden weitere Treffen statt, auch vor Ort in Grosselfingen, Nitsch baut erste Kontakte auf und entscheidet sich: "Ich werde Schulleiterin dieser wundervollen Schule." Dieser neue Lebensweg, der bei einer Feierstunde in der Mensa der Hainburgschule am Donnerstagabend begannt, erzeuge in ihr zwei Gefühle. Zum einen der Respekt vor der Aufgabe, zum anderen aber auch die Freude, diesen neuen Weg zu gehen, in die Fußstapfen von Staiger zu treten und bald eigene in Grosselfingen zu hinterlassen.

Wie Schulamtsdirektor Harald Schrempp bei der Feierstunde berichtete, konnte Nitsch viel Erfahrung mit Jahrgangsübergreifenden Schulklassen und Inklusion sammeln. Dies sieht er als "gute Voraussetzungen" für die Leitung der Hainburgschule. Außerdem habe sich Nitsch bereits bei vielen gemeinnützigen Projekten engagiert. Sie sei eine "sehr gute Wahl" und Schrempp betonte, er sei froh, dass sie die Verantwortung an der Hainburgschule übernehme. Feierlich übergab er ihr ein Desiderata, etwas wie eine hinter Glas eingerahmte Urkunde mit einer Lebensweisheit.

Aus Sicht des Schulamts eine "konsequente Entwicklung bei Staiger

Eine Wende bedeutet diese neue Aufgabe nicht nur für Nitsch, sondern auch für Staiger, die die Schule seit September 2015 geleitet hat. Sie wechsel vom operativen Arbeitsbereich als Schulleiter ins "strategische Management". Dies bezeichnete Schrempp als "konsequente Entwicklung" – die sich schon länger so abgezeichnet hatte. Staiger habe die Schule zu einem Lebensraum gemacht, an dem sich die Kinder wohl fühlen, verbunden mit einem Raumkonzept und darauf abgestimmten Unterrichtsmethoden. Diesen konnte sie insbesondere während des Umbaus des Schulgebäudes eine bauliche Form geben.

Bürgermeister Friedbert Dieringer hat Staigers Werdegang daher nicht umsonst betitelt mit "von der Rektorin zu Bauleiterin". Dieringer, der damals noch als Bauleiter die Arbeiten beaufsichtigte, spricht von einer fordernden, aber für die Schule auch förderliche Zusammenarbeit. Fünfmal pro Woche habe er sich für Besprechungen und Rundgänge mit Staiger getroffen. Die Mühe hat sich gelohnt: Das Ergebnis sei "unglaublich" gut geworden. Staigers Nachfolgerin versicherte Dieringer, dass die Gemeinde der Schule weiterhin unterstützend zur Seite stehe.