Margit Kerner aus Sulz-Sigmarswangen in ihrem Garten. Diesen schön zu gestalten, das gibt der Leiterin der Amsel-Kontaktgruppe im Kreis Rottweil Kraft und Zufriedenheit. Foto: Hagist

Seit nunmehr 30 Jahren lebt Margit Kerner mit der Diagnose Multiple Sklerose (MS). Die Krankheit sieht man der 63-jährigen Sulzerin nicht an, denn kaum eine Erkrankung ist so vielschichtig wie MS.

Kreis Rottweil - Sie zeigt sich in einer Vielzahl von Symptomen und verläuft bei jedem Betroffenen anders. Umgangssprachlich wird MS deshalb auch die "Krankheit mit den 1000 Gesichtern" genannt. Bei der chronisch-entzündlichen Erkrankung des Zentralen Nervensystems kommt es zu multiplen Entzündungsherden in Gehirn und Rückenmark, was langfristig zur Verhärtung von Nervengewebe führt und es für die Betroffenen zu unterschiedlichen Bewegungs- und Empfindungsstörungen kommen kann.

Erforschung neuer Methoden

Margit Kerner, die ihre Krankheit angenommen, und auch nie mit dem Schicksal gehadert habe, leitet seit kurzem die Amsel-Kontaktgruppe im Kreis Rottweil, welche dem Landesverband Amsel e.V. angeschlossen ist. Amsel hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebenssituation MS-Erkrankter und derer Familien nachhaltig zu verbessern, die Erforschung neuer Behandlungsmethoden zu fördern sowie Aufklärung der Öffentlichkeit über die Krankheit Multiple Sklerose.

Margit Kerner ist es wichtig, dass die Mitglieder der Gruppe sich bei regelmäßigen Aktivitäten träfen, im gemeinsamen Gespräch über ihre Vorhaben in der Zukunft redeten, nicht der Vergangenheit nachtrauerten und lernten, die Krankheit anzunehmen und vor allem offen damit umgehen. So lege sie Wert auf einen monatlichen Stammtisch immer an wechselnden Orten, hier sollen Humor und gute Laune nicht zu kurz kommen und vor allem solle nicht nur über die Krankheit gesprochen werden, das stärke das Selbstvertrauen jedes Einzelnen enorm, so Kerner. Kleine barrierefreie Wanderungen wolle sie anbieten sowie die Tradition der Jahresausflüge fortsetzen, alles Möglichkeiten, den Zusammenhalt weiter zu stärken.

Neue Mitglieder willkommen

Ein großes Anliegen sei es ihr, neue Mitglieder in die Gruppe zu bekommen, sie wolle allen MS-Patienten Mut zusprechen, sich zu trauen in der Amsel-Kontaktgruppe vorbeizuschauen – denn leider sei niemand davor gefeit, diese Krankheit zu bekommen. Man brauche besonders auch in der Anfangsphase Unterstützung und Halt.

Die 63-Jährige, die eine große Zufriedenheit ausstrahlt, hält sich mit Bewegung und Wandern fit, manchmal gehe es einfach etwas langsamer aber das Dabeisein sei eben wichtig. Sie bilde sich bei allem ein eigenes Urteil und lebe nach dem Motto: "Ich lebe mit der Krankheit und nicht die Krankheit mit mir."

INFO

Kontakt und weitere Infos bei Margit Kerner, Telefon 07454/6317, oder E-Mail rottweil@amsel.de