Krankenwagen stehen auf dem Schulhof der Grund- und Oberschule, in der am Mittwoch Amokalarm ausgelöst wurde. Foto: dpa/Sebastian Kahnert

In einer Schule in Bischofswerda ist am Mittwoch Amokalarm ausgelöst worden. Ein Jugendlicher hat mit einem Messer einen achtjährigen Jungen schwer verletzt und sich anschließend selbst angezündet. Er wurde von der Polizei festgenommen.

Ein mit einem Messer bewaffneter Jugendlicher hat am Mittwochmorgen in einer Schule im ostsächsischen Bischofswerda einen acht Jahre alten Jungen schwer verletzt. Der Angreifer – ein 16-Jähriger – zündete sich nach der Tat selbst an, wie die Polizei mitteilte.

Die Flammen wurden gelöscht, er wurde festgenommen. Zuvor war nach Polizeiangaben ein Amokalarm ausgelöst worden. Die Hintergründe der Attacke blieben zunächst unklar. Während der Tat seien Mitschülerinnen und Mitschüler sowie Lehrkräfte anwesend gewesen.

Polizei mit Großaufgebot an Schule

Die Polizei war am Morgen mit einem Großaufgebot vor Ort. Der Notruf sei gegen 9:45 Uhr bei der Polizei eingegangen. Alle verfügbaren Kräfte inklusive einer Hundestaffel seien angerückt, sagte ein Polizeisprecher. Das Schulgebäude wurde geräumt. Die Schülerinnen und Schüler wurden in Sicherheit gebracht. Ein Kriseninterventionsteam betreute die Kinder und Jugendlichen.

Notfallseelsorger betreuen die Kinder und Jugendlichen. Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Das verletzte Kind wurde ins Krankenhaus gebracht. Auch der Angreifer musste medizinisch betreut werden. Es seien zwei Rettungshubschrauber eingesetzt worden, sagte der Polizeisprecher. Der Zustand des Jungen sei stabil.

Nach dpa-Informationen wurde der Drittklässler an Kopf und Hals verletzt. Ob der 16-Jährige den Jungen gezielt attackiert hat, blieb zunächst offen. Dies sei Gegenstand der Ermittlungen, hieß es. Nach bisherigen Erkenntnisse gebe es keinen weiteren Verletzten.

Kultusministerium organisiert Hilfe

Das sächsische Kultusministerium organisierte nach Angaben eines Sprechers Hilfe. „Unsere Aufgabe besteht darin, die Schüler vor Ort zu betreuen und Unterstützung – auch psychologische Unterstützung – anzubieten.“ Es müsse geklärt werden, ob am Donnerstag Unterricht stattfinden könne.

Die Schule in Bischofswerda war auf eine Amoklage vorbereitet. Foto: dpa/Sebastian Kahnert

In dem Schulkomplex sind eine Grundschule und eine Oberschule untergebracht. Laut Polizei war die Schule auf eine Amoklage wie diese vorbereitet. Alle Klassenzimmer seien zunächst verschlossen worden. „Man geht erst mal vom Schlimmsten aus“, sagte der Polizeisprecher. Die Kleinstadt Bischofswerda liegt östlich von Dresden im Landkreis Bautzen.