Althengstetter Viertklässler erarbeiteten sich durch praktische Baumpflanzarbeiten ein nachhaltiges Umweltbewusstsein. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Viertklässler folgen Einladung der Deutschen Umweltstiftung / Zweite Aktion in Neuhengstett geplant

Von Bettina Bausch

Althengstett. "Als ich das gelesen habe, war ich sofort begeistert", berichtete Rektor Hartmut Weber von der Grund- und Werkrealschule Althengstett. Ihm war eine Einladung der Deutschen Umweltstiftung ins Haus geflattert mit dem Motto "Schüler pflanzen Bäume – Ein Baum für jedes Kind".

Im Schreiben wurde mitgeteilt, dass für jeden Schüler, der einen Setzling pflanzt, von dieser Stiftung kostenlos ein junges Baumexemplar zur Verfügung gestellt wird. Die großzügige Spende einer Drogeriemarktkette mache dies möglich.

Weber fiel da gleich zweierlei ein. Als Althengstetter Gemeinderat wusste er, dass die Kommune Ausgleichsmaßnahmen treffen musste für verbrauchte Waldflächen im Industriegebiet. Außerdem hatte er mit Lehrer Hermann Bayer einen Kollegen, der im Erstberuf Förster war und sofort begeistert mitzog.

So trafen sich am Mittwochvormittag 43 Schüler der Klassen 4b und 4c mit ihren Klassenlehrern, einigen Eltern, dem Gemeindebediensteten Stephan Banschbach und Revierförster Jürgen Martinek links der Gemeindeverbindungsstraße nach Hirsau. Dort gab es jede Menge Spaten, mit denen sich die Schüler daran machten, Löcher zur Pflanzung junger Bäumchen zu graben, was sehr schweißtreibend war. Hier hinein wurden dann kleine Holzapfelbäumchen gesetzt. Mit einem schweren Hammer wurden die Stützen tief in den Boden getrieben und die Laubbaumsetzlinge festgebunden. Das ganze bekam dann eine schlauchartige Schutzhülle. Die Schüler waren eifrig bei der Sache, und bei den Pflanzarbeiten herrschte beste Stimmung.

"Hinter diese Holzapfel-Reihen wurden von den Waldarbeitern vor kurzem bereits Traubeneichen und Ahornbäume gepflanzt. Schon in fünf Jahren ist die Pflanzung dann so weit, dass man keinem Wiesenboden mehr sieht", unterstrich Martinek. An der Stelle der jetzigen Wiese werde sich im Laufe der Zeit ein "buchtiger und vielgestaltiger Wald" entwickeln.

"Wir haben uns im Fach

›MenschNaturKultur‹ mit dem Wald beschäftigt und wollen mit diesem Projekt die Kinder mit eigenen Erfahrungen an die Natur heranführen", betonte Lehrerin Evelyn Kringler. Ihr Kollege Bayer versprach sich viel von konkreter Arbeit in und mit der Natur. "Wir wollen den Jungen und Mädchen am besten mit der Hand am Spaten den Wald nahebringen", unterstrich der Pädagoge.

Dem zehnjährigen Robin Beuerle gefiel besonders gut, dass gleich unterhalb der bepflanzten Wiese ein Bach fließt. Wald und Bach, das sei schön. "Ich hoffe, dass ich hier später, wenn ich 80 Jahre bin, einmal große Waldbäume sehe", blickte der 10jährige Tobias Theobald weit in die Zukunft.

Eine weitere Baumpflanzaktion dieser Art findet nächste Woche auch mit den Neuhengstetter Viertklässlern am dortigen Waldrand statt.