Hundehalter müssen in Grömbach 132 Euro im Jahr an Steuern bezahlen, in Altensteig sind es 108 Euro, in Simmersfeld 96 Euro und in Egenhausen 80 Euro. Foto: Köncke

Warum verlangt die Gemeinde Grömbach für einen Hund 132 Euro im Jahr und die Stadt Altensteig nur 108 Euro ? Gelten für "gefährliche" Vierbeiner andere Steuersätze? Stimmt es, dass Aussiedlerhöfe in Egenhausen von der Zahlung befreit sind?

Altensteig/Egenhausen/Simmersfeld/Grömbach - Die Zahl lässt aufhorchen: In der kleinen Gemeinde Grömbach müssen Hundehalter im kommenden Jahr 132 Euro für ihren Liebling bezahlen. Weil die Entscheidung im Gemeinderat erst im Dezember 2020 gefallen ist und die Satzung später erlassen wurde, bleibt es in diesem Jahr noch bei 120 Euro.

Wer einen American Pitbull, Staffordshire oder einen anderen sogenannten "Kampfhund" hat, wird mit 660 Euro zur Kasse gebeten. Von der Steuer befreit sind nach Auskunft von Bürgermeister Armin Pioch Jagdhunde mit abgelegter Tauglichkeitsprüfung. Der Gemeinderat habe die aktuellen Sätze mit vier Ja- und zwei Nein-Stimmen beschlossen. Eine erfolgreiche Begleithundeprüfung zählt für ihn nicht dazu – auch nicht bei den anderen nachgefragten Kommunen. Die Erziehung sei Aufgabe und Pflicht jedes Besitzers. Bei Spaziergängen und Wanderungen müsse ein Kotbeutel mitgenommen werden, um Hinterlassenschaften des Vierbeiners einzusammeln und zu entsorgen. Alternativ könne man ihn unterwegs aus einer Hundetoilette ziehen, die an unterschiedlichen Plätzen stehen – in Grömbach sind es vier.

Seit der Erhöhung vor sechs Jahren werden in Altensteig 108 Euro im Jahr erhoben. 2020 beliefen sich die Einnahmen auf 54 300 Euro, für 2021 rechnet der Kämmerer mit 57 200 Euro. Wie überall kostet ein zweiter Hund das Doppelte, in Altensteig folglich 216 Euro. Hundetoiletten stehen laut Betriebshofmitarbeiterin Carina Drexler zum Beispiel an der Markgrafenhalle in Altensteig, beim Spielplatz in Wart und neben der Tennishalle in Walddorf. Man könne die Kotbeutel auch in der Zentrale des Altensteiger Rathauses erhalten. "Meistens sind es immer die gleichen, die vorbeikommen", erklärt Margit Keller. Was den Schluss zulässt, dass manche Hundebesitzer beim Gassigehen darauf verzichten, die "Tretminen" aufzulesen und zu entsorgen. Dabei wird besonders an Ständern vor Heuwiesen darauf hingewiesen, dass "landwirtschaftlich genutzte Flächen der Erzeugung von Lebensmitteln dienen".

In Egenhausen sind 80 Euro zu berappen. Für "gefährliche Hunde" wird laut Kassenverwalterin Ute Pauls keine Extrasteuer erhoben. Gänzlich befreit seien Wachhunde auf Aussiedlerhöfen. Zwölf Hundetoiletten stehen innerhalb der Gemarkung, unter anderem bei der Silberdistelhalle, auf dem Sportplatz, im Brühl und in den Geißwiesen. Auch in Egenhausen kann man eine oder mehrere Rollen Hundekotbeutel im Rathaus bekommen.

In Simmersfeld ist die Hundesteuer in diesem Jahr auf 96 Euro angehoben worden, bis 2004 lag der Satz bei 84 Euro. Zehn Hundetoiletten wurden vom Bauhof aufgestellt. Man kann die Beutel auch im Rathaus bekommen. "Es wird regelmäßig nachgefragt", bestätigt Kämmerin Regina Schwarz.