Im Drogenkonsumraum sind Plätze für den Drogenkonsum eingerichtet. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Karlsruhe war im Südwesten der Vorreiter, nun folgt mit Freiburg eine weitere Großstadt. Es gibt Hoffnung, dass die Zahl der Drogentoten sinken könnte.

Freiburg hat nach dem Vorbild von Karlsruhe einen Drogenkonsumraum eröffnet. Es sei die zweite Einrichtung dieser Art im Südwesten, sagte Sozialminister Manne Lucha (Grüne) am Donnerstag in Freiburg. „Es gibt einen Plan für Stuttgart, der wird zurzeit erarbeitet“, fügte er am Rande hinzu.

In den Räumen können schwerstkranke Drogenabhängige unter hygienischen Bedingungen ihre Mittel einnehmen oder sich spritzen. Der Raum in Karlsruhe war 2019 eröffnet worden, betrieben wird er von der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Es sind dort nach früheren Angaben Menschen registriert, die regelmäßig ihre Substanzen konsumieren. Es handelt sich dabei um Kokain, Schmerzmittel und Psychopharmaka.

Hoffnung auf Rückgang von Drogentoten

Die grün-schwarze Landesregierung hatte 2022 den Weg dafür freigemacht, dass auch Kommunen unter 300 000 Einwohnern Drogenkonsumräume einrichten können. In Freiburg leben nach Angaben der Stadt gut 235 000 Bewohner. „Jedes Jahr sterben in Freiburg im Schnitt zehn Menschen an einer Überdosis“, sagt der parteilose Oberbürgermeister Martin Horn. Dieser traurigen Realität müsse begegnet werden.

Raum ist auch Entlastung für Anwohner

Der Freiburger Raum wurde in der Innenstadt neben dem größeren Kontaktladen der Awo-Drogenhilfe eingerichtet. Ilja Wöllert, Vorstand des Awo-Kreisverbandes, sagte, Anwohner im Stadtviertel und eines nahegelegenen Parks würden nun entlastet. „Denn die gebrauchten Spritzen und Drogenutensilien landen nicht mehr im Park, sondern bleiben im Konsumraum“, sagte er.