Vor der Alpirsbacher Orgelskuptur (von links):Armin Rosin, Hildegund Treiber und der Komponist Siegmund Schmidt Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Von Chorälen bis zu Jazzeinlagen: Werke für Posaune, Alphorn und Orgel in der Alpirsbacher Klosterkirche

Von Gabriele Adrian Alpirsbach. Der weltbekannte Posaunist und Alphornspieler Armin Rosin aus Stuttgart und die vielseitige Organistin Hildegund Treiber gaben im Rahmen der Orgel-Matineen in der Alpirsbacher Klosterkirche ein mit großem Beifall bedachtes Konzert.Vom Eingangsbereich der Klosterkirche aus begannen die Musiker mit einer Meditation für Alphorn und Orgel. Gewaltig war das Alphorn zu vernehmen, die Zuhörer fühlten sich fast in eine Bergwelt versetzt und folgten fasziniert seinem Ruf, bevor die Orgel zurückhaltend und eher zart einsetzte. Nachdem Armin Rosin in den Altarraum gegangen war, beschrieb er kurz das 4,40 Meter lange Instrument, das er als "ausgehöhlten Baumstamm" bezeichnete. Das Alphorn sei ursprünglich kein Musikinstrument gewesen sei, sondern habe den Hirten in aller Herren Länder in den Bergen gedient, um sich gegenseitig zu warnen, etwa vor Wettereinbrüchen oder dem Verlust eines der Tiere. Es folgte eine Komposition von Rosin selbst, in der Orgel und Horn fröhlich miteinander musizierten, sich die Melodien scheinbar zuwarfen und verschiedene Bergszenarien skizzierten.

Bei der "Taufe eines Mädchens" spielte Hildegund Treiber beschwingt, fröhlich und zart an der imposanten Orgel-Skulptur, einen schönen Kontrast darstellend zu den warmen Hornklängen. In den abschließenden Fanfaren, eindrucksvoll geblasen auf dem Alphorn, klangen bekannte gängige Liedmelodien wie etwa "Gaudeamus igitur" hervor.

Bei einem Orgelsolo, dem Scherzino zum 150. Geburtstag von Horatio W. Parker, zeigte Hildegard Treiber ihr großes Können. Man merkte der engagierten und souverän spielenden Organistin förmlich an, wie gut ihr die Alpirsbacher Orgel liegt. Kantor Weissert assistierte bei dem mit perlenden Läufen versehenen Stück, indem er die Noten umblätterte und die Register zog. Ein Höhepunkt war das Triptychon für Posaune und Orgel, das der anwesende Komponisten Siegmund Schmidt, geboren 1939, Armin Rosin und Hildegund Treiber gewidmet hatte. Bekannte Choräle wie "Großer Gott, wir loben dich" und "Nun danket alle Gott" wurden variantenreich, mal traditionell, aber auch jazzig geboten. Zum Schluss standen Jazzeinlagen auf dem Programm.

Nach dem stimmungsvollen Negro Spiritual für Posaune und Orgel "Go tell it to the Mountain" folgte nach starkem Schlussapplaus der rund 130 Zuhörer als Zugabe "Joshua fit the Battle of Jericho", in dem Rosin mit kräftiger, voluminöser Stimme selbst die Melodie intonierte.