Claudia Schnau vom Albstädter Arbeitskreis Chambéry,Oberbürgermeister Roland Tralmer, Kulturamtsleiter Martin Roscher und Klaus-Peter Krämer vom Arbeitskreis haben den Bürgermeister von Chambéry, Thierry Repentin, und Michel Camoz (von links) in der französischen Partnerstadt besucht. Foto: Mona Lehmann

Die Städtepartnerschaft von Albstadt und Chambéry wird 45 Jahre alt – und will gepflegt sein. Nun war Oberbürgermeister Roland Tralmer zu Gast in der Partnerstadt – und kam mit vielen interessanten Anregungen wieder heim.

Als 2019 das bis dato letzte Partnerschaftsjubiläum gefeiert wurde, da hieß der Oberbürgermeister von Albstadt Klaus Konzelmann und der Maire von Chambéry Michel Dantin. Fünf Jahre später sind beide nicht mehr im Amt; bei seinem Antrittsbesuch in der savoyardischen Partnerstadt wurde Konzelmanns Nachfolger Roland Tralmer vom Amtskollegen Thierry Repentin empfangen, der seit 2020 im Amt ist.

Drei Tage lang, vom 22. bis 24. Februar, weilte Albstadts Stadtoberhaupt in der Partnerstadt, lernte den Kollegen und sein Team kennen und diskutierte mit den Gastgebern die Frage, wie sich „le Jumelage“ und die deutsch-französische Freundschaft mit neuem Leben und Aktivitäten füllen ließen – da gäbe es einiges, woran man anknüpfen könnte.

Viel mehr als traute Zweisamkeit

Begleitet und betreut wurde die Delegation aus Albstadt von Michel Camoz, dem zuständigen Stadtrat für internationale Beziehungen, Kultur und Großveranstaltung der Stadt Chambéry – und natürlich beschränkte sich der interkulturelle Austausch nicht auf traute Zweisamkeit der beiden Stadtoberhäupter. Die Kontakte zum Verein „Lectures Plurielles“, der das jährliche „Festival du Premiere Roman“ in Chambéry organisiert und dem auch in Albstadt ein aktiver Lesekreis zuarbeitet, wurden erneuert und vertieft; darauf folgten intensive Gespräche mit Nicholas Bousquet, dem Direktor des „Musée des Beaux Arts“, über eine vertiefte Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Albstadt, und bei der Besichtigung der „Cité des Arts“ unterhielten Tralmer und Kulturamtsleiter Martin Roscher sich mit Fabrice Lelong, dem Direktor der „Schule der Künste“, über Optionen des Kunst-, Musik- und Tanzunterrichts – sie nahmen viele Anregungen mit nach Hause.

Foto: Mona Lehmann

Den Schlusspunkt setzte ein gemeinsamer Besuch des Coworking Space „O79“, wo junge Gründer Förderung erfahren, Studierende freie Arbeitsplätzen finden und Jugendliche und jungen Erwachsene sich ins Gebiet Digitalisierung einarbeiten. Das Gespräch mit Rose Guinard, die Direktorin des Coworking Space, war durchaus inspirierend für die deutschen Besucher.

Foto: Mona Lehmann

Fazit: Tralmers Albstadtreise war der gelungene Auftakt der diesjährigen Jubiläumsfeierlichkeiten, die Ende April mit dem Besuch der französischen Delegation in Albstadt ihren Fortgang nehmen. Ein umfangreiches Programm ist in Vorbereitung, das Gelegenheit zu vielfältigem Austausch und Vernetzung bieten soll. Die Albstädter werden ihrerseits im Herbst nach Chambéry reisen – allerdings nicht wie ursprünglich vorgesehen, am 3. Oktober, sonder erst acht Tage später, am 11. des Monats.

Erst die Comics – und dann die Albstädter

Der Grund: In Chambéry geht am Monatsanfang das „Festival International de la Bande Dessinée“, das große Comic-Festival, über die Bühne, und das nimmt die Comic-verrückten Franzosen so stark Anspruch, dass sie fürchten, sich den Gästen aus der Partnerstadt nicht in angemessener Weise widmen zu können. Eine Woche später ist das Festival um – und dann werden die Chambérianer keine Mühe scheuen, um den Albstädtern einen freudigen Empfang zu bereiten.