"Laible und Frisch": Hauptdarsteller und Produzent plaudern im Capitol-Filmpalast über die Dreharbeiten

Stockbrot und Dschungelabenteuer mit Schwäbischer Mundart: Klingt skurril – ist es auch.

Albstadt-Ebingen. "Laible und Frisch" war erst eine Serie, dann ein Theaterstück und seit Donnerstag auch ein Kinofilm. Kurz nach Start des Streifens, der auf der Fernsehserie aufbaut und sie weiterschreibt, waren Hauptdarsteller Winfried Wagner, besser bekannt als Walter Laible, und Produzent Frieder Scheiffele im Capitol Filmpalast Albstadt zu Gast und erzählten über den neuen Film "Do goht dr Doig".

Wer die Serie kennt weiß, dass diese Kombination aus schwäbischer Mundart und Komödiantischem kein Auge trocken lässt.

Schon zu Beginn des Films wird ein schwäbisches Klischee bedient: Eine Polizistin steht an der Landstraße mit ihrer Radarkamera, beißt in einen Leberkäswecken und wartet auf Ärger, den sie bald bekommen soll. Bäcker Laible kehrt verfrüht aus seiner Kur zurück und muss feststellen, dass sein Sohn den handwerklichen Familienbetrieb an die Großbäckerei Frisch verkauft hat. Doch Laible kämpft um seinen Betrieb, bis er von seiner Frau zurückgepfiffen wird.

Er fährt wieder in Kur, während in seiner Heimatstadt Schafferdingen Unternehmer Manfred Frisch von seinem Vater aus dem Großbetrieb entlassen wird. Neue Käuferin des Unternehmens ist die amtierende Backweltmeisterin, die aufgrund einer früheren Beziehungskrise mit Manfred Frisch das Unternehmen in den Ruin treiben will. Frisch startet spontan eine Geheimmission mit verschiedenen Bewohnern des Dorfs und dem Bürgermeister.

Dass eine Geheimdienstmission nicht so einfach ist, wie man sich denken mag, stellt er allerdings schnell fest, als dieselbe scheitert. Mit seiner Nachfolgerin macht Frisch jedoch einen Handel aus: Wer von beiden besser backt, der bekommt das Unternehmen. Ob Manfred Frisch es schafft, in diesem Backwettbewerb mit Hindernissen sein Unternehmen zurück zu bekommen, was das Ganze mit einem Lagerfeuer und Stockbrot zu tun hat, wie er den Rückkauf finanziert, und warum Frisch dazu in den Dschungel muss, erfahren Kinogänger derzeit täglich in den Zollernalbkinos Albstadt und Hechingen.

Dort erzählten Winfried Wagner und Frieder Scheiffele Anekdoten von den Dreharbeiten wie jene über die Szene, in der Wagner massiert wird: Zwei Stunden lang wurde sie gedreht und der Darsteller hatte somit zwei Stunden lang das Vergnügen einer Massage. Außerdem freut es beide, dass die Mundart-Urgesteine Walter Schultheiß und seine Frau Trudel Wulle, beide über 90 Jahre alt, immer noch dabei sind.

Weniger Erfreuliches berichteten die beiden über die Finanzierung des Films: Fördermittel gab es keine, und so mussten die Macher auf das moderne "Crowdfunding" umsteigen. Das jedoch habe erstaunlich gut klappt. Weil auch Ralf Merkel, Geschäftsführer der Zollernalbkinos, die Produktion unterstützt hat, gab es exklusiv in Albstadt einen Kurzfilm über die Dreharbeiten zu sehen mit Einblicken in den Schneideraum und die Maske sowie Infos über die Liveband, die den Film untermalte.

Zur Überraschung Winfried Wagners war unter den Kinogästen auch ein alter Bekannter aus Albstadt: Achim Junker war in mehreren Folgen der Serie als Komparse dabei und ist bis heute gut mit Wagner befreundet. Auch im Kinofilm hätte er mitspielen dürfen, hat sich allerdings zu spät, nämlich erst sechs Stunden nach der Anfrage, gemeldet. Mit dabei hatte er sein Buch der Seriendreharbeiten, in dem die Darsteller signiert hatten und das Fotos mit Junker und ihnen zeigt.

Die Frage vieler, ob es einen zweiten Teil geben wird, beantwortete Scheiffele auch: "Wenn dieser Film gut angenommen wird, wird es Ende 2019 eine Fortsetzung geben können." Drehbuchautor Jürgen Werner, bekannt vom "Tatort", sitze bereits an einem neuem Manuskript. Scheiffele und sein Team von Schwabenlandfilm präsentieren außerdem noch in diesem Jahr den Film "Hopfingen, da braut sich was zusammen", in dem es um das Thema Inflation geht: Was passiert, wenn keiner mehr ans Geld glaubt?