BETRIFFT: den Bericht "Dicke Luft im neuen Ortschaftsrat" vom 9. Juli.

Dicke Luft zu produzieren ist offensichtlich einfacher, als Lautlingen "fit für die Zukunft" zu machen. Wohl getreu ihrem Wahlspruch stimmten die sechs gewählten Vertreter der gleichnamigen Liste deshalb bei der Ortsvorsteherwahl geschlossen gegen den einzigen Kandidaten Heiko Peter Melle von der Gegenpartei "Zukunft für unser Dorf". Dem Vernehmen nach ist es den Fitmachern nach intensiven Bemühungen, in den eigenen Reihen einen geeigneten Kandidaten zu rekrutieren, und unter Mitwirkung der Albstädter Verwaltungsspitze nicht gelungen, einen Lautlinger, der nicht dem Gremium angehört, für eine Kandidatur zu gewinnen. Das Musterbeispiel Europawahl sollte wohl kopiert werden.

Den Weg, wie man Lautlingen fit für die Zukunft macht, zeigte Heiko Peter Melle in einem Statement auf, für das er aus dem Publikum viel Beifall erhielt. Nichtsdestotrotz und entgegen dem Minuten zuvor geleisteten Gelöbnis war die kandidatenlose Truppe danach nicht bereit, Verantwortung zu übernehmen und den Wählerauftrag umzusetzen. Das ist nicht nur traurig, wie Martin Alber formulierte, sondern verantwortungs- und respektlos gegenüber den Wählern. Wer keine eigene personelle Alternative vorweisen kann, sollte nicht wie Ortschaftsrat Otterbach Kriterien formulieren, die ein Kandidat erfüllen muss, um seine Stimme zu erhalten.

Der Wähler hat gewiss nicht den Auftrag erteilt, zu verhindern, dass ein fähiger und geeigneter Kandidat gewählt wird, nur weil er der Verwaltungsspitze nicht genehm ist und nicht in deren Konzept passt. An dieser Stelle dürfen sich die Wählerinnen und Wähler berechtigte Sorgen darüber machen, ob ihr Wahlauftrag mit dem notwendigen Verantwortungsbewusstsein und dem gegenseitigen Respekt füreinander umgesetzt und tatsächlich die beste Lösung für Lautlingen gesucht wird. Eine blamable Vorstellung für eine Truppe, die angetreten ist unter Motto "Lautlingen fit für die Zukunft".

Gunter Jetter

Albstadt-Lautlingen