In den loftartigen Räumen der alten Wohnhas-Fabrik zeigt das Trio Möbel, Graffiti-Kunst und ungewöhnliche Oberflächen. Fotos: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Drei Künstler präsentieren außergewöhnliche Unikate für ein individuelles Zuhause

Von Karina Eyrich

Albstadt-Onstmettingen. Weit aus der Reihe des Üblichen fällt die Ausstellung, die Thomas Heinzelmann, Eduard Schönberger und "Udown Mad Matze B.ART.L" am Wochenende in der alten Wohnhas-Fabrik in Onstmettingen präsentieren: Möbel, Oberflächen und Kunst zum Nicht-Mehr-Sattsehen.

Handwerkskunst ist nur das Fundament dafür, denn mit ihren Fähigkeiten machen Stukkateurmeister Thomas Heinzelmann und Raumausstatter Eduard Schönberger Kunst aus allem, was sie herstellen. Seit einiger Zeit tun sie das gemeinsam in der alten Wohnhas-Fabrik in Onstmettingen, die Heinzelmann gehört und in welcher er Lofts einrichten will. In den riesigen Räumen – Hingucker an sich – hängen derzeit Metallrohre, die zum Wochenende mit den Kunstwerken von "Udown Mad Matze B.ART.L" bestückt werden. Der gebürtige Albstädter lebt in Balingen, stellt weltweit aus und schafft Graffiti-Kunst aus fluoriszierenden Farben, so dass die Bilder – je nach Beleuchtung – jeweils etwas Anderes zeigen.

Nicht weniger originell ist das, was Heinzelmann und Schönberger dazu präsentieren. Heinzelmann schafft aus Naturmaterialien wie Kalk, Zement und Echtmetall kunstvolle Oberflächen, die Böden, Wände und andere große Flächen zu Hause zu etwas Ausgefallenem machen. Dazu bedient er sich alter Techniken, die schon 2000 vor Christus angewandt wurden, verziert die Flächen auf Wunsch mit filigranen Ornamenten und schafft ungewöhnliche Unikate, die jeder Wohnung ein eigenes, ganz besonderes Gesicht geben.

Das Holz ist oft mehrere 100 Jahre alt

Bei einigen seiner Werke hat Heinzelmann mit Eduard Schönberger zusammengearbeitet, denn er ist unter anderem Metallbildner, Schlosser und Fachmann, wenn es darum geht, Flächen mit Metall zu veredeln. Das gelingt ihm allerdings auch bei den Möbeln, die Schönberger aus teils mehrere 100 Jahre altem Holz baut und dabei Holz und Metall oder verschiedene Holzarten so fein kombiniert, dass die Übergänge selbst mit bloßer Hand kaum noch zu tasten sind. "Upcycling" – aus Altem etwas Neues schaffen – lautet seine Devise.

So hat Schönberger aus einem Mammutbaum, den er vor dem Verbrennen gerettet hat, aus alten Planken und Barrique-Fässern Möbel gemacht. Zu seinen schönsten Stücken gehören originelle Möbel aus Pitchpine, der härtesten Kiefer-Art der Welt, deren Oberfläche in der Sonne golden schimmert.

Aus den Metallteilen alter Gurte hat er Tisch- und Theken-Füße gemacht und für eine Holztheke unzählige Holzschichten miteinander verleimt – seine Stunden darf Schönberger dabei nicht zählen.

Auch Schönberger legt Wert darauf, mit Naturprodukten – Öl und Wachs – zu arbeiten, damit seine zeitlosen Werke nicht nur gut aussehen, sondern auch gut riechen.

"Wir wollen weg vom Standard", sagt Heinzelmann, "denn schließlich wohnen Menschen ja in ihrem Zuhause" – es dann mit Massenware einzurichten, widerstrebt ihm ebenso sehr wie Schönberger, dem bekennenden Ikea-Gegner.

u Die Ausstellung mit Graffiti-Kunst von Udown Mad Matze B.ART.L, Möbeln von Eduard Schönberger und Oberflächen von Thomas Heinzelmann ist am Samstag und Sonntag, 28. Februar und 1. März, jeweils von 14 bis 20 Uhr in der Schwabstraße 20 zu sehen. Der Weg führt links an der dortigen Autowerkstatt vorbei auf den Hof der alten Wohnhas-Fabrik, und der Eintritt ist frei. Besuchstermine können Interessierte außerdem bei Thomas Heinzelmann, Telefon 0176/ 24 67 29 89, oder Eduard Schönberger, Telefon 0177/ 74 33 156, vereinbaren.