Hier ist der Beweis: Wochenlang hat dieser Ebinger Wegweiser Ortsunkundige in die falsche Richtung geschickt. Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehrte Welt auf dem Kiesinger-Platz. Stele schickte Ahnungslose in die Irre.

Albstadt-Ebingen - Wochenlang scheint es niemandem aufgefallen zu sein – erst als der Schwarzwälder Bote bei der Stadt Albstadt anfragte, wie es sein könne, dass der Hinweispfeil "Bahnhof 320 m" und "Stadtbücherei 500 m" in Richtung Grüngrabenstraße zeigte und der Pfeil mit der Beschriftung "Hallenbad 130 m" und Festhalle 280 m" in Richtung Bahnhof, da wurde die Stadt Albstadt aufmerksam darauf, dass auf dem Kurt-Georg-Kiesinger-Platz verkehrte Welt geboten war: Die Stele mit den Wegweisern schickte Ahnungslose in die falsche, nämlich der korrekten genau entgegengesetzte Richtung.

Stele ist nicht einbetoniert

Wie kam es dazu? Die Stele ist zwar gut an ihrem Standort verankert, aber sie ist nicht einbetoniert und kann daher im Bedarfsfall entfernt werden – beispielsweise, wenn für Sport- oder Kulturveranstaltungen freie Bahn geschaffen werden muss. So geschehen im Vorfeld des Albstadt-Bike-Marathons, der am 13. Juli über die Bühne ging. Als er vorbei war, wurde der Kiesinger-Platz aufgeräumt, und die Stele kam wieder an ihren Ort. Allerdings achteten die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs dabei nicht darauf, wohin die Pfeile zeigten – zumindest muss man davon ausgehen, dass es so war. Dass sie nicht wussten, wo der Bahnhof liegt, erscheint kaum vorstellbar.

Danach geschah erst einmal gar nichts. Kein auswärtiger Tourist beschwerte sich im Rathaus, dass er in die Irre geschickt worden sei, und auch die Einheimischen würdigten die tückische Stele offenbar keines Blickes – wozu auch, sie kennen ihr Ebingen ja. Erst die Anfrage des Schwarzwälder Boten an die Stadt ließ offensichtlich die Alarmglocken schrillen, denn sie reagierte prompt. Noch am Dienstagabend machten Bauhofmitarbeiter die Stele wieder aus ihrer Verankerung los und brachten sie auf den richtigen Kurs. Schluss mit der verkehrten Welt.