Sieben Windräder will Vortex Energy bei Winterlingen bauen. Foto: Büttner Foto: Schwarzwälder Bote

Windkraft: Gegner des Winterlinger Projekts fordern Albstadt auf, nicht "wegzusehen"

Albstadt/Winterlingen/Bitz. Die Bitzer Bürgerinitiative Windkraft (BBI-WK) hat der Stadt Albstadt in einem offenem zu Zertifikat und Auszeichnung für ihre Premiumwanderwege gratuliert, die diese am Wochenende auf der Touristikmesse CMT in Stuttgart erhalten hat – und in diesem Zusammenhang vor der Gefahr gewarnt, die das Winterlinger Windkraftprojekt für "die noch weitestgehend unzerstörte Natur" und "die abwechslungsreiche Landschaft, die Wälder, die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung auf Rad oder Skiern und den kaum überbietbaren Erholungswert" darstelle. "Ein Großinvestor aus dem Norden plant den Bau von sieben 238,5 Meter hohen Windrädern inmitten des Waldes zwischen Bitz und Winterlingen, mit Sichtbezug zum Süßen Grund, Schlossbergturm, Rossberg und natürlich zu den Gemeinden Bitz, Freudenweiler und Winterlingen." Die Winterlinger BI und die BBI-WK, unterstützt durch die Gemeinde, wehrten sich gegen dieses Vorhaben – "maßgeblich mit Argumenten des Natur- und Artenschutzes, des Trinkwasserschutzes, des Infraschalls und einer Vielzahl anderer Gründe, vorrangig aber auch wegen der großflächigen Zerstörung unseres einmaligen Landschaftsbildes".

Jochen Lottermoser aus Bitz, dessen Unterschrift unter dem offenen Brief steht, richtet in diesen Zusammenhang die Frage an Albstadts Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, "wie sich die Stadt Albstadt einerseits für den Einsatz für die Natur mit den Premiumwegen ehren lassen, aber anderseits wegschauen kann, wenn in der geplanten Weise unsere Naturlandschaft zerstört wird". Außer dem OB erhielten auch die Albstädter Gemeinderäte gleichlautende Briefe von den beiden Initiativen.

Mit dem "Großinvestor aus dem Norden" meint Lottermoser den Energiekonzern E.ON. Deren Tochter E.ON Climate & Renewables hat im Mai 2018 die in Kassel ansässige Windenergie-Projektgesell- schaft Vortex Energy, Betreiberin des Winterlinger Projekts, übernommen.