Nachruf: Groz-Beckert-Gesellschafterin Herta Beckert ist 104-jährig gestorben

Albstadt-Ebingen/Meßstetten. Im Alter von 104 Jahren ist Herta Beckert, Gesellschafterin der Firma Groz-Beckert, gestorben. Herta Beckert stammte aus Chemnitz, wo sie am 13. Juli 1913 als Tochter der Eheleute Gertrud und Arthur Wagner zur Welt kam. Ihr Vater fiel noch in den letzten Kriegsmonaten; da auch der zweite Mann ihrer Mutter früh starb, musste diese, nur unterstützt von ihren Eltern, die Tochter allein aufziehen und zusätzlich für den Unterhalt der Familie sorgen. Nach der Mittleren Reife absolvierte Herta Wagner eine kaufmännische Ausbildung; 1938 heiratete sie den Industriellen Ernst R. Beckert.

Ein Jahr zuvor hatten sich die beiden Firmen "Theodor Groz & Söhne" und "Ernst Beckert", die bereits seit Jahrzehnten miteinander kooperierten, zusammengeschlossen. Nach dem Krieg wurden die Chemnitzer Fabrikanlagen der Firma "Ernst Beckert" vollständig demontiert, und das sowjetische Besatzungsregime ließ eine freie unternehmerische Betätigung nicht mehr zu. Ernst und Herta Beckert gingen deshalb in den Südwesten, wo Groz-Beckert nur teilweise demontiert worden war und relativ schnell wieder die Produktion aufgenommen hatte.

Das Ehepaar Beckert ließ sich in Meßstetten nieder, wurde auf der Alb heimisch, baute sich sein eigenes Heim. Herta Beckert engagierte sich auch nach dem Tod ihres Mannes und bis ins hohe Alter in ihrer neuen Heimat, indem sie soziale Projekte, gemeinnützige Einrichtungen und Vereine – unter anderem das Wildgehege Meßstetten – unterstützte; außerdem widmete sie sich der Malerei. Sie genoss hohes Ansehen und erfreute sich wegen ihrer freundlichen und immer korrekten Art großer Beliebtheit.

Die Trauerfeier findet am Freitag, 9. Februar, in der Aussegnungshalle des Meßstetter Friedhofs statt.