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Schaurige Gestalten und Partyhungrige in zwölf Lokalen unterwegs.

Albstadt-Ebingen - "Einmal Gehirn, bitte!" – solch eine Bestellung gibt man nicht alle Tage auf. Bei der Halloween-Kneipennacht jedoch kein ungewöhnlicher Wunsch.

In zwölf Ebinger Lokalen haben fantasievoll aufgemachte, aber auch viele unverkleidete Gäste am Montag die Nacht der Geister gefeiert. Livemusik und Shuttlebusse machten es trotz kühler Temperaturen attraktiv, sich in den dunklen Stunden vor Allerheiligen vors Haus zu begeben. Auch wenn die Kneipen allesamt brechend voll waren: In der Innenstadt unterwegs waren deutlich weniger Hexen, Horrorfiguren und Fantasiewesen als in den vergangenen Jahren. Das war dem Flair nicht unbedingt zuträglich, obwohl viele Gastronomen ihre Räume stimmungsvoll mit Kerzen, Spinnweben, Grablichtern, Schädeln und schaurig-schönen Masken dekoriert hatten.

Vieles war so, wie die Gäste es gewohnt sind: Ab 21 Uhr konnten die Albstädter aus dem breiten musikalischen Angebot der zwölf teilnehmenden Kneipen wählen, bleiben, wo es ihnen gerade gefiel, aber auch nach Belieben pendeln. Zwischen dem Bürgerturm und McDonald’s verkehrte halbstündlich ein Shuttlebus, der um 1 Uhr und gegen 2 Uhr die müden Geister auch in die umliegenden Orte sicher nach Hause brachte.

Viele Wirte setzten ebenfalls auf Altbewährtes: "Mulato" brachten wie schon so oft die Fans lateinamerikanischer Rhythmen im "El Castillo" zum Tanzen, Alex Vees präsentierte mit seiner Gitarre im "Valentino" ein breites Repertoire an Evergreens, bei "Da Enzo" unterhielt einmal mehr Entertainer Angelo mit poppigen Italo-Schlagern. Auch das "Wirtshaus zum Trödler", das "Brauhaus Zollernalb" und das "Café Corso" hatten die vertrauten Musiker angeheuert – "Aromatherapie", "B&O" mit Lisa Strotmann und die Rocker "P.O.P.". John Noville verbreitete gute Laune im "Leos", "Chocco Mocco" in der "Alten Kanzlei", und DJ Mondton machte einen wie immer soliden Job in der McDonald’s-Lounge.

Erfreulich Neues wagte das "Kunst-Werk-Haus" mit Matze Gutstein und Band, das "Carlos" mit Peter Demmer und seiner singenden Partnerin sowie der "Alte Güterbahnhof" – dort rockten "The Memphis Six Monkeys" mit authentischem Rock ’n’ Roll das Haus. Fazit: Für Feiernde wie Gastronomen war die Kneipennacht ein Erfolg – auch wenn an manchen Stellen etwas mehr Mut zur Verkleidung gut getan hätten.