Erfolg für Geschäftsführer Thomas Linnemann und sein Team: Die Albstadtwerke konsolidieren sich. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Albstadtwerke erzielen 915 000 Euro Gewinn / Drei Millionen Euro beim badkap abgeschrieben / Gasverbrauch schnellt nach oben

Von Martin Kistner

Albstadt. Bemerkenswert gut ausgefallen ist die Bilanz des Geschäftsjahres 2013, welche die Albstadtwerke dem Gemeinderat vorgelegt haben. Obwohl hohe Abschreibungen das Ergebnis belasteten, steht unter dem Strich eine schwarze Zahl.

915 049 Euro – soviel haben die Albstadtwerke 2013 verdient, und da das Geld auf neue Rechnung vorgetragen wird, erhöht sich das Eigenkapital: 29, 78 Millionen Euro standen Ende 2013 zu Buche; bei einer Bilanzsumme von 85,55 Millionen Euro entspricht das einer Eigenkapitalquote von 34,8 Prozent.

Für den Gemeinderat war das eine gute Nachricht: Die Eigenkapitalquote der Albstadtwerke ist aufgrund ihrer vor allem durch die Bäder verursachten Verluste über die Jahre kontinuierlich gesungen; Ende 2012 hatte sie nur noch 29,5 Prozent betragen, also unter der 30-Prozent-Marke gelegen, die die theoretische Deadline darstellt, bei deren Erreichen die Stadt laut einem alten Gemeinderatsbeschluss finanziell in der Pflicht stünde. Fast 35 Prozent Eigenkapital – das hört sich schon ganz anders an. Allerdings war die Bilanzsumme 2012 auch wesentlich höher gewesen; sie betrug beinahe 98 Millionen Euro. Indes kann man den Albstadtwerken beim besten Willen nicht vorwerfen, dass sie ihre Bilanz geschönt hätten. Im Gegenteil, sie haben sich das badkap angeschaut, festgestellt, dass so manches alt und abgenutzt ist, und danach Wertabschreibungen in Höhe von 3,055 Millionen Euro vorgenommen. Außerdem wurden 469 000 Euro auf die Beteiligung am Zweckverband Hohenberggruppe abgeschrieben, dem die Albstadtwerke nach wie angehören, von dem sie aber kein Wasser mehr beziehen. Die Abschreibungen schmälern das Gesamtergebnis ebenso wie die Verluste des Betriebs der Bäder – 1,39 Millionen Euro – und der Wasserversorgung – 1,05 Millionen Euro. Albstadts Bäder sind seit jeher chronisch defizitär, und die Wasserversorgung hat ein strukturelles Problem: Sie wurde einst für die Bedürfnisse einer florierenden Textilindustrie ausgelegt, und die gibt es nicht mehr. Der Verbrauch sinkt seither ständig, weil auch die Albstädter erstens sparsamer mit dem Wasser und zweitens immer weniger werden.

Dass 2013 trotz all diesen Handicaps ein Gewinn in fast siebenstelliger Höhe erzielt wurde, liegt an den übrigen Versorgungsbetrieben, die wie gehabt Gewinne einfuhren: Die Stromversorgung brachte es auf 3,7 Millionen Euro, die Gasversorgung auf 3,3 Millionen Euro. Der Gasverbrauch schnellte vor allem im ersten Halbjahr 2013 kräftig nach oben – Grund dafür war das kalte Wetter.