"Hallelu" – im Abschlussgottesdienst der zweiten Tailfinger Waldheim-Freizeit wurde viel gesungen. Foto: Pahl Foto: Schwarzwälder Bote

Waldheim Tailfingen: Auch die zweite Freizeit am Unteren Berg ist zu Ende / Abschied von Sonja Sauter

Mit einem großen Gottesdienst in der Pauluskirche ist die zweite Freizeit des Waldheim Tailfingen am Freitagnachmittag zu Ende gegangen.

Albstadt-Tailfingen. Über die Leinwand flimmerten Bildimpressionen der vergangenen zwei Freizeitwochen, auf den Bänken hat viele Eltern und Großeltern Platz genommen – und dann zogen rund 190 Kinder und 37 Betreuer in die Kirche ein. Die beiden Waldheimleiter Sonja Sauter und Mathias Bitzer begrüßten alle Besucher und freuten sich, "dass die Kirche so voll ist" – und nun konnte der Gottesdienst beginnen. Übrigens mit einem italienischen Lied: "Laudato si – sei gepriesen!" lautete der Titel.

Ihm folgte ein Psalmgebet, und dann kam ordentlich Bewegung in die Pauluskirche. Beim Lied "Hallelu" sangen Männer und Frauen, Jungen und Mädchen die Strophen abwechselnd. Der Clou: Die Gruppe, die singt, musste aufstehen – ein kurzes, aber intensiven Work-out, dem eine Ansprache von Birgit Bech folgte. Die Jugendreferentin ließ noch einmal die alttestamentarische Geschichte von Josef Revue passieren, welche die Waldheimkinder zwei Wochen lang beschäftigt hatte. "Ein toller Kerl, der Josef", begann sie, Liebling des Vaters, schlau, gut aussehend – aber halt auch ein Angeber. "Ein kleiner Superman!" Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall, und Josef fällt tief, und zwar buchstäblich: Seine Brüder werfen ihn erst in einen Brunnen und verkaufen ihn dann nach Ägypten. Später landet er sogar im Gefängnis, weil er auf die Annäherungsversuche seiner Herrin nicht eingehen mag. Verständlicherweise: "Vielleicht wollte sie ihn sogar küssen!"

Aber so tief der Fall auch ist, Josef bleibt seinem Gott treu, und der weicht nicht von seiner Seite. Mit seiner Hilfe kann Josef eine drohende Hungersnot abwenden, steigt zu hohen Würden am ägyptischen Herrscherhof auf und versöhnt sich am Ende mit seinen Brüdern. "Ein wahrer Superman!" Solche Menschen braucht Gott – "er braucht auch uns, um die Welt zu retten". Genau wie Josef.

Josef macht Frieden mit seinen Brüdern – "Wie ein Fest nach langer Trauer", sang die Gemeinde. Danach sprachen die Kinder der Gruppe eins die Fürbitten: "Lass das Waldheim nächstes Jahr genau so schön werden wie diesmal!" Es folgte das Vaterunser und dann Birgit Bechs Segen für alle Eltern, Omas und Opas, der Dank an alle Mitarbeiter, das Küchenteam, die Springer und Materialbeschaffer – jeder einzelne erhielt Riesenapplaus. Danach das Lied "Meine Zeit steht in deinen Händen" und zum Schluss, gesungen vom Waldheim-Chor der Evergreen "Leaving on a Jet Plane".

Nicht im Flugzeug, aber begleitet von viel Applaus nahm danach Sonja Sauter Abschied – schweren Herzens verlässt sie die Waldheimleitung. Neun Jahre lang war sie beim Waldheim dabei, sechs davon als Leiterin. Der Waldheim-Chor sang für sie Peter Maffays "Irgendwo tief in mir"; Pfarrer Christoph Fischer überreichte ihr im Namen der evangelischen Gemeinde Tailfingen einen Geschenkkorb. Er räumte aber ein, dass kein Geschenk der Welt Lächeln und Segen, die von Sonja Sauter ausgegangen seien, angemessen vergüten könne.