Herta und Hans-Peter Zizmann sowie Helmut Alber freuen sich auf die Jubiläen der AWO und des Mittagstischs. Foto: Schwarzwälder Bote

Arbeiterwohlfahrt: Dreifaches Jubiläum wird am Samstag im Spitalhof gefeiert

Die Arbeiterwohlfahrt feiert am Samstag mehrere Jubiläen: das hundertjährige Bestehen des Verbandes, das 70-jährige der Ortsverbände und das 50-jährige des fahrbaren Mittagstisches in Ebingen.

Albstadt-Ebingen. In den Wirren und Notsituationen nach dem Ersten Weltkrieg hatte Marie Juchacz 1919 die Arbeiterwohlfahrt gegründet. Sie war damals die erste Abgeordnete im Deutschen Reichstag und fand in einigen SPD-Funktionären wichtige Unterstützer. 1933 verbot die Regierung die weitere Arbeit, doch nach dem Zweiten Weltkrieg, von 1945 an, wurden die sogenannten Wohlfahrtsverbände, zu denen auch Caritas und Diakonie gehörten, wieder aufgebaut.

Das Jahr 1949 war das Jahr der Vereinszulassungen. Damals gründeten sich auch im heutigen Zollernalbkreis einige Ortsverbände, von denen heute noch Balingen, Ebingen und Weilstetten übrig sind. "Seit dieser Zeit ist die AWO im sozialen Bereich tätig", erläutert Hans-Peter Zizmann. Er nennt die Mitgliederbetreuung, Begegnungsstätten, den fahrbaren Mittagstisch und die Vermittlung für Erholungssuchende als Schwerpunkte.

Den Ortsverein Ebingen gründete damals Christine Dreher. "Sie war bis Anfang der 1960er-Jahre sehr aktiv und hat mit ihrer Arbeit Spuren hinterlassen", resümieren Hans-Peter Zizmann und Schriftführer Helmut Alber rückblickend unisono. Zizmann ist buchstäblich ein – oder das – Urgestein bei der AWO. 1978 übernahm er den Vorsitz des Ortsvereins Ebingen, ist seit 1981 Kreisvorsitzender, und es freut ihn, dass die Ortsverbände Balingen, Ebingen und Weilstetten damals dabei waren und es heute noch sind.

Neben deren Jubiläen feiert auch der fahrbare Mittagstisch in Ebingen Geburtstag: seinen 50.. Er war 1969 der erste seiner Art und ist heute noch in Betrieb. Hans-Peter Zizmann und Helmut Alber stellen ihn als wichtige Dienstleistung heraus, die es Menschen ermögliche, zu Hause zu Essen. Im Angebot ist Vollkost, Schonkost, pürierte Kost und Diätkost – auch für Diabetiker. Anfangs wurde das warme Essen vom Krankenhaus bezogen, 1981 wurde auf Gefriergut umgestellt. Somit biete sich die Möglichkeit, das Essen gleich für mehrere Tage anzuliefern.

Dabei geht auch soziale Betreuung einher – diese Komponente dürfe nicht unterschätzt werden: "Der Lieferant ist oftmals der einzige Ansprechpartner für die Leute", sagt Helmut Alber.

Ohne Herta Zizmann wäre vieles nicht möglich

Herta Zizmann ist dafür die perfekte Organisatorin. Sie nimmt Bestellungen auf und fährt seit langer Zeit selber aus. Als Beisitzerin im Vorstand ist sie der eigentliche Motor der AWO und aktiv in allen Richtungen. Neben dem Ehepaar Zizmann, das die Stadt für seinen Einsatz mit der Bürgermedaille geehrt hat, gehören dem Vorstand im Jubiläumsjahr Jörg Speißer als stellvertretender Vorsitzender, Schriftführer Helmut Alber und Kassier Gerhard Layh an. Die Jubiläumsfeiern beginnen am Samstag, 19. Oktober, um 16 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Spitalhof. Die Gäste erwarten auch Musik und Grußworte.