Haben den Personalmangel in der Pflege thematisiert: die Teilnehmer des Einrichtungstags im Haus Lukas. Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder-Bote

Altenpflege: Beim "Einrichtungstag" im Haus Lukas war der Personalbedarf Thema

Albstadt-Ebingen. Im Rahmen eines "Einrichtungstags" hat das Seniorendomizil Haus Lukas Vertreter von Kommunalpolitik und Wirtschaft eingeladen, um sich und ihr Angebot vorzustellen, aber auch Probleme anzusprechen. Mit von der Partie waren unter anderem Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, Heide Rath vom Pflegstützpunkt Balingen, Liane Haug von der AOK, Ruth Single von der Agentur für Arbeit und Joachim Wichmann, Leiter der Volkshochschule; empfangen wurden sie von Wolfgang Frühschütz, Geschäftsführer des Betreibers compassio, und Heimleiterin Ajursana Meiselwitz.

Das größte Problem, das Früholz ansprach, betrifft alle Altenpflegeheime in gleicher Weise: drohender Personalmangel. Laut demografischer Prognose ergibt sich bis 2030 allein in Baden-Württemberg ein zusätzlicher Bedarf von rund 50 000 Pflegekräften, von denen wenigstens die Hälfte ausgebildete Fachkräfte sein sollten. Bereits heute müsse ein großer Teil des Pflegepersonals in Polen und Rumänien angeworben werden; allmählich gingen dort die personellen Kapazitäten zur Neige, und daher denke man jetzt über Kooperationen mit China nach. Auch dort nehme die Zahl der älteren Menschen zu; Pflegeeinrichtungen gebe es bislang aber nur wenige. Unter diesen Umständen wäre es eine Option, chinesische Fachkräfte für zwei bis drei Jahre nach Deutschland zu holen, wo sie das berufliche Rüstzeug erwerben und praktische Erfahrung sammeln könnten – oder chinesische Schulabgänger auszubilden und dann noch einige Jahre in Deutschland arbeiten zu lassen, ehe sie in ihre Heimat zurückkehrten.

Und die jungen Deutschen? Die Zahl der Schulabgänger, so Frühschütz, sinke weiter, die jungen Leuten würden von allen Seiten umworben, und der Pflegeberuf sei nun mal nicht jedermanns Sache. Ob sich im Zuge der Flüchtlingsintegration Möglichkeiten eröffneten, sei derzeit eine offene Frage. So oder so, bürgerliches Engagement und Gemeinsinn werden auch künftig gefragt sein – schon jetzt verschönern laut Ajursana Meiselwitz viele ehrenamtliche Helfer den Alltag der Senioren im Haus Lukas.