Die Weihnachtspyramide auf dem Kurt-Georg-Kiesinger-Platz war auch in diesem Jahr das Zentrum des Marktgeschehens. Foto: Eyrich

Der beste Tag des Ebinger Weihnachtsmarkts war der erste. Glühwein läuft besser als Christbaumkugeln.

Albstadt-Ebingen - Die Ebinger Innenstadt hat am Wochenende einen Weihnachtsmarkt mit Licht und Schatten erlebt – letzteren warfen vor allem am Sonntag dicke Wolken, aus denen es ausdauernd regnete.

Der erste Tag war der beste. Bei der Eröffnung am Freitagabend hat sich der HGV-Vorsitzende Wolfgang Gross noch über trockenes Wetter und Schnee freuen können. Der Markt war bereits am Mittag gut besucht gewesen, und das "Albstadt City Winter Open Air" mit Voices, Hearts & Souls" und "Südlich von Stuttgart", das später am Abend über die Bühne auf dem Kiesinger-Platz ging, hatte ebenfalls ein großes und zu Recht begeistertes Publikum – später wurde übrigens im brechend vollen Kunst-Werk-Haus weiter gejammt.

So hätte es weiter gehen können. Die Gänseversteigerung mit Oberbürgermeister Jürgen Gneveckow fand noch bei leidlich gutem Wetter statt, aber aus dem Schnee war längst Matsch geworden, und irgendwann öffnete der Himmel dann seine Schleusen, und was herauskam, war kein neuer Schnee. Dafür rutschte der alte von den Dächern – hinter dem Hospiz beschädigten Dachlawinen geparkte Autos, und vor dem Rathaus mussten an den Dächern einiger Markthäuschen Hand angelegt werden, auf denen schwerer nasser Schnee lastete.

Am Sonntag gab es nicht mehr viel, was rutschen konnte; dafür ging weiter Regen nieder, und zwar zeitweilig ziemlich heftig. Viel Publikum gab es dennoch; anders als am Samstag waren flächendeckend Regenschirme aufgespannt, und gegen die klamme Kälte half der Glühwein, der auch in diesem Jahr der meistgefragte und bestverkaufte Artikel auf dem Ebinger Weihnachtsmarkt war. Dagegen fanden Christbaumkugeln und Weihnachtsengel vergleichsweise wenig Abnehmer – sie wurden zwar wohlwollend von den Passanten beäugt, blieben aber in der Auslage liegen, und das, obwohl Stände und Häuschen mit genuin weihnachtlichem Angebot nicht gerade dicht gesät waren auf dem Ebinger Weihnachtsmarkt. Lag es am Termin – der dritte Advent kommt eigentlich zu spät für Christbaumschmuck – oder an den Albstädtern? Die Händlerin aus Bad Schussenried weiß es nicht. "Wir sind zum ersten Mal hier; in Zwiefalten lief es letztes Jahr besser." Wird sie wiederkommen? "Klar."

Der Optik des Weihnachtsmarkts 2013 kann es nicht schaden. Apropos Optik: Auch diesmal verteilten sich die Markthäuschen und -stände auf die gesamte Fußgängerzone. Dass die Reihe hier und da Lücken aufwies, dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass diese Fußgängerzone seit 2010 um einiges länger geworden ist – die Zahl der Marktbeschicker war mit 100 so hoch wie eh und je.