Der Assistenzartzt Sanjar Zübeyir Döner machte sich in Uganda ein Bild von der Gesundheitsversorgung. Foto: Döner Foto: Schwarzwälder Bote

Acura-Kliniken: Assistenzarzt Sanjar Zübeyir Döner hat Uganda besucht

Albstadt-Truchtelfingen. Während eines zwei wöchigen Aufenthalts in Uganda hat sich der Assistenzarzt der Acura-Kliniken Albstadt, Sanjar Zübeyir Döner, ein umfassendes Bild vom dortigen Gesundheitswesen verschafft.

Er unterstützte dort seinen Professor im operativen Bereich der Orthopädie. In einem Krankenhaus in Kampala erhielt er Einblicke in die medizinische Versorgung Ostafrikas. "Der Mangel an medizinischen Hilfsmitteln erschwert die Arbeit", berichtet der Assistenzarzt. Verbände, Kompressen und weitere Materialien seien nur wenige vorhanden.

Da die Stromversorgung unzuverlässig sei, könne es durchaus vorkommen, dass während einer Operation der Strom ausfällt; ein Notstromaggregat gebe es nicht. Als Sanjar Zübeyir Döner vor Ort war, setzte ein fünfminütiger Stromausfall den OP außer Betrieb.

Auch das Wissen der Krankenschwestern lasse oft zu wünschen übrig, weshalb die OP-Ärzte bei Operationen oftmals auf sich allein gestellt seien. "Man muss lernen, alleine zu arbeiten", berichtete Sanjar Döner.

Zudem herrsche in dem Entwicklungsland großer Fachkräftemangel, Ärzte gebe es nur wenige – und die, die es gibt, würden nur spärlich entlohnt. Teuer hingegen sei die Ärzte-Ausbildung, die pro Semester knapp 3000 Euro kostet.

Eine gute medizinische Versorgung sei in Uganda sowieso nur der Oberschicht vorbehalten, da diese sehr teuer ist. Eine ausreichende Gesundheitsvorsorge oder gar eine Krankenversicherung gebe es in dem afrikanischen Land nicht. Der Bürgerkrieg, der bis 2006 im Norden des Landes herrschte, habe die Entwicklung des Landes negativ beeinflusst. Darüber hinaus fehlten Fachkräfte und staatliche Angebote, die für eine nicht ausreichende Reichweite und eine nicht durchdringende Gesundheitsversorgung sorgten.

Sanjar Döner berichtete von seinem prägendsten Moment: Nachdem er bei der Operation eines Kindes geholfen hatte, bat ihn die Mutter, ihren Sohn mit nach Deutschland zu nehmen, weil sie für ihr Kind eine bessere Versorgung und Zukunft wünsche.

Emotional war auch der Besuch eines Waisenhauses. Der Mediziner verteilte dort Spenden aus Albstadt, wie etwa Unterwäsche der Firma Mey und Schokolade. Die Freude der Kinder war dementsprechend riesig.