Bald ein historisches Bild: Das Parkhaus Hallenbad kommt weg. In den nächsten Tagen rücken die Bagger an. Foto: Kistner

Letzte Stunde schlägt: Am 20. Oktober werden alle Etagen für Fahrzeuge gesperrt. Abbruch soll etwa sechs Wochen dauern.

Albstadt-Ebingen - Dem Parkhaus Hallenbad schlägt das letzte Stündlein: Am 20. Oktober werden alle Etagen für Fahrzeuge gesperrt, damit die sogenannte "Entkernung" über die Bühne gehen kann. Der eigentliche Abbruch beginnt Ende Oktober; er soll etwa sechs Wochen dauern.

Den Abbruchauftrag hat der Technische und Umweltausschuss des Gemeinderats erst am Dienstag an die Winterlinger Firma Libare Rückbau vergeben, die mit 85 433 Euro das günstigste Angebot gemacht hatte.

Die Preisunterschiede waren diesmal beträchtlich; drei von neun Bietern schloss das Ingenieurbüro von vorneherein aus, weil ihm die Preise zu hoch waren, und von den fünf, die am Ende auf dem Preisspiegel standen, verlangte der teuerste immer noch mehr als zweieinhalb mal soviel wie Libare.

Da lag für SPD-Stadtrat Martin Frohme, dem der Name nichts sagte, die Frage nah, ob hier denn alles mit rechten Dingen zugehe, ob nach Tarif gezahlt werde und nicht etwa dubiose Subunternehmer im Spiel seien. Baubürgermeister Udo Hollauer konnte ihn beruhigen: Libare respektiere die Gesetze und sei auch kein unbeschriebenes Blatt – Firmenchef Harald Linder kenne man seit langem, noch aus der Zeit vor seiner Selbstständigkeit; im Übrigen könne Frohme seine Fragen auch direkt an ihn richten; er sitze nämlich als Zuhörer im Saal. Was den Tatsachen entsprach.

Die Arbeit am Parkhaus Hallenbad wird Libare bereits sechs Tage nach Erteilung des Zuschlags aufnehmen. Zuerst wird "entkernt", das heißt, Türen, Holzroste, die verbliebene Bepflanzung und anderes mehr entfernt. An Parkhäusern ist, anders als an Wohnhäusern, nicht viel dran, was sich entkernen ließe; daher wird diese Arbeitsphase allenfalls eine Woche in Anspruch nehmen.

Der Bagger operiert in unmittelbarer Nähe der Hallenbad-Verglasung

Der eigentliche Abbruch mit schwerem Gerät dauert dagegen länger und erfordert Können und Expertise. Der Grund: In nächster Nachbarschaft des Parkhauses befinden sich das Hallenbad mit der großen Glasfront auf der Rückseite, eine Trafo-Station und das C&A-Gebäude. Sie dürfen natürlich keinen Schaden nehmen.

Mitte Dezember soll der Abbruch abgeschlossen sein – wie Stadtrat Markus Schaudt von den Freien Wählern auf Anfrage vom Baubürgermeister erfuhr, besteht keine Möglichkeit, provisorisch Parkraum als Ersatz zur Verfügung zu stellen, um das Weihnachtsgeschäft des Einzelhandels zu unterstützen.

Von den 205 Parkplätzen des Parkhauses Hallenbad stehen bis Montag noch 100 zur Verfügung; danach verschwinden auch sie, und zwar vorerst ersatzlos – erst 2015 werden im Zuge der Schmiecharenaturierung westlich der Osttangente, am Taubenturm und auf der Parkhaus-Brache wieder neue Parkplätze entstehen. In Frühjahr sollen die Bauarbeiten beginnen.