Die Sternsinger gestalteten den ökumenischen Gottesdienst mit. Foto: Conzelmann Foto: Schwarzwälder Bote

Neujahrsgottesdienst: "MessingRüssel" und Sternsinger bringen eine Botschaft

Albstadt-Tailfingen. Mit einem festlichen Einzug der Sternsinger zu den Klängen des "Canzon sol sol la sol fu mi" hat der ökumenische Neujahrsgottesdienst in der Pauluskirche begonnen. Der Canzon von Giovanni Gabrieli, ein Doppelchor für Orgel und Bläser, wurde von Organist Bernd Koch und dem Blechbläserensemble "MessingRüssel" glänzend in Szene gesetzt.

In der Gruppe "MessingRüssel" haben sich einige hervorragende Bläser zusammengetan, die sich über die Posaunenchöre Albstadts kennengelernt haben. Ihre musikalische Bandbreit ist groß. So spielten sie beim gut besuchten Gottesdienst neben der Bachkantate "Der Herr ist mein getreuer Hirt" auch zur großen Überraschung ein Arrangement des Popklassikers "Heal The World" von Michael Jackson. Ein Genuss für die Zuhörer waren der Ragtime "Punching Ball Ride" und "Funky Walking", der seinem Namen alle Ehre machte.

Große Freude bereiteten der Gemeinde aber auch die Sternsinger: Begleitet von Kirchenmusikdirektor Rudolf Hendel am Akkordeon sangen sie ihre Lieder, mit denen sie in den kommenden Tagen Menschen im Talgang besuchen werden, um mit Kreide die Buchstaben "CMB" für "Christus mansionem benedicat" – "Christus segnet dieses Haus" – an die Haustüren zu schreiben. Spenden an die Sternsinger gehen in diesem Jahr nach Peru, wo vor allem behinderte Kinder unterstützt werden sollen. Den ökumenischen Neujahrsgottesdienst bereiten mehrere Gemeinden gemeinsam vor: Die katholische und die evangelische Kirchengemeinde, die orthodoxe Gemeinde sowie die evangelisch-methodistische Gemeinde hatten sich traditionell mit der Jahreslosung für das neue Jahr auseinandergesetzt. "Suche Frieden und jage ihm nach!" lautet sie 2019, und diesen Psalmvers betrachtete Pfarrer Johannes Hartmann auch in der Predigt. Dabei erzählte er vom Shalom, einer "Realvision eines Friedens, der mehr ist als Waffenstillstand", wie es Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung einst in einer Kolumne geschrieben hatte. Nur Menschen, so Hartmann, die etwas vermissten, seien offen für die Sehnsucht, die nach Veränderung suche.

Doch wie kann das funktionieren mit dem Frieden in der heutigen Welt? Die Antwort liege nicht im Menschen, meint Hartmann, sondern miteinander solle man auf Jesus Christus sehen. Ausdruck dieses Miteinanders war nach den Klängen von "Geh unter der Gnade" von "MessingRüssel" das gemeinsame Gebet, zu dem sich alle die Hände reichten.