Diese Pflanzgruppe schraubt Bretter an den Dreibock, der die gepflanzten Bäume vor den Weiderindern schützen soll.Foto: Gauggel Foto: Schwarzwälder Bote

Pflanzaktion: Nabu und Helfer erweitern Streuobstwiese

Die Nabu-Ortsgruppe Albstadt hat in Zusammenarbeit mit der Stadt Albstadt eine Streuobstwiese im Gewann Wintersteig oberhalb der Truchtelfinger Rossentalstraße erweitert und 20 Apfelbäume gepflanzt.

Albstadt-Truchtelfingen. Eine Ausgleichsmaßnahme zur Kompensation ökologischer Einbußen, die durch Bauprojekte auf städtischen Flächen verursacht worden waren, haben der Naturschutzbund Nabu und weitere freiwillige Helfer im Rossental umgesetzt.

Schon früh am Morgen hatten sich etwa 25 mit Spaten, Pflanzhacke, Säge oder Schaufel bewaffnete Helfer im Rossental eingefunden. Axel Mayer vom Stadtplanungsamt, der die Pflanzaktion zusammen mit Nabu-Vorstandsmitglied Mathias Stauß organisiert hatte, wies auf die ökologische Bedeutung der Streuobstwiesen hin, die mit bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen Europas zählten.

Die beiden freuten sich, dass nicht nur Nabu-Mitglieder, sondern auch andere engagierte Naturfreunde, darunter einige Jugendliche, gekommen waren, um Hand anzulegen.

Nach einer kurzen Einführung, bei der Tipps zur richtigen Pflanztechnik gegeben wurden, begaben sich die in mehrere Pflanztrupps aufgeteilten Helfer hinauf zu den beiden Einsatzflächen beim Truchtelfinger Skihang.

Dort hatten städtische Mitarbeiter bereits vorgearbeitet: Die Pflanzlöcher für 20 Apfelbäumchen waren bereits ausgehoben. Bei der Auswahl der jungen Bäume, die aus der Baumschule Anton Karle in Dautmergen stammten, war streng darauf geachtet worden, dass ausschließlich heimische und hochstämmige Sorten zum Zug kamen – auf den Etiketten standen zum Teil fast schon in Vergessenheit geratene Apfelnamen wie Rote Sternrenette, Riesenboiken, Kaiser Wilhelm, Rote Schafnase oder "Die Schöne von Nordhausen". In die Löcher wurden zunächst sogenannte Wühlmauskörbe aus engmaschigem Drahtgeflecht eingelassen, welche die Wurzelballen vor Nagern schützen sollen, und von den Pflanzteams mit Humus befüllt. Anschließend wurden die Bäume eingesetzt und lange Holzpfähle mit der schweren Pfostenramme in den Boden geschlagen – trotz kühlen Wetters kamen dabei nicht wenige beträchtlich ins Schwitzen.

Danach wurden Bretter an den Dreibock geschraubt, um ihn zu stabilisieren – immerhin soll er die Jungbäume vor den Rindern schützen, die die Flächen abweiden.

Zum Schutz gegen Feldhasen oder Rehe erhielten die Stämme zusätzlich noch einen Verbissschutz. Dem Vesper unter freiem Himmel folgte noch ein letzter Arbeitsschritt: Die gepflanzten Bäume wurden festgebunden, damit sie Stürmen besser trotzen können – die Helfer waren gerade damit fertig geworden, als ein heftiger Regen einsetzte.