Kletterpartie am Couragefelsen: Die Sicherungsarbeiten nähern sich dem Ende. Foto: Kistner

Die Sicherungsarbeiten am Ebinger Couragefelsen nähern sich ihrem Ende.

Albstadt-Ebingen - Am 26. März hatte die "Vernetzung" des Couragefelsens unterhalb der Sandgrube begonnen; jetzt nähern sich die Sicherungsmaßnahmen dem Ende. Am kommenden Mittwoch ist Bauabnahme; danach könnte die Straße zur Sandgrube theoretisch wieder freigegeben werden.

Vor dreieinhalb Wochen hat die Firma Sachtleben aus Wolfach die Arbeit aufgenommen; seither musste der Couragefelsen einiges über sich ergehen lassen. Die der Straße zugewandte Felswand und -türme stecken mittlerweile in großflächigen Netzstrümpfen aus Maschendraht, das mit 70 bis zu zwei Meter langen Spiralseilankern im Gestein befestigt ist. Zudem fixieren 15 Felsnägel größere Brocken – zehn davon sind drei, fünf sogar fünf Meter lang. Der Couragefelsen hat sich in ein überdimensionales Nadelkissen verwandelt.

Der eine oder andere Naturfreunde wird das möglicherweise rabiat finden; allerdings muss er sich vor Augen halten, dass zumindest die Sicherung durch das Netz eine Konzession an den Naturschutz darstellt. Das Netz hält das durch Erosion angesplitterte Gestein an seinem Platz und macht damit regelmäßige Räumaktionen überflüssig, die ohne Vernetzung alle fünf Jahre stattgefunden hätten. Bei diesen "Felsputzeten" wäre zwangsläufig die auf dem Couragefelsen sprießende Vegetation auf den Stock gesetzt worden; der Felsen wäre nie über den "Mecki-Haarschnitt" hinausgekommen. Das ist der Grund, weshalb die Naturschutzbehörde ihre Zustimmung zu einer reinen Vernagelung verweigert hatte.

Dass die Sicherung des Couragefelsens – die mit Rücksicht auf den Fahrzeugverkehr zur Sandgrube erfolgt – die Natur in Mitleidenschaft zieht, steht natürlich außer Frage. Als Kompensation ist eine Ausgleichsmaßnahme vorgesehen: Das Geröll, das sich im Laufe der Zeit am Fuß des Felsens angesammelt hat – die ursprüngliche Schätzung von 80 Tonnen hält Betriebsamtsleiter Karlheinz Buckenmaier mittlerweile für übertrieben – ist zu Beginn der Sicherungsarbeiten entfernt worden. Es soll nun zu Schotter zerraspelt werden und als Baumaterial für einen Vogelnistplatz dienen. Die geschützte Heidelerche liebt offenbar steinigen Untergrund, weil er so schön Wärme speichert.

Die Gesamtkosten der Felsvernetzung und -vernagelung werden laut Betriebsamt rund 80 000 Euro betragen. Das ist eine gute Nachricht: Man liegt damit über 30 000 Euro unter dem Kostenvoranschlag.