Da schwebt eine der drei Schwestern am Arm des Krans davon – auch sie war den Fachleuten vom Betriebsamt zu groß und zu unsicher geworden. Foto: Melle Foto: Schwarzwälder Bote

Fällaktion: Betriebsamt hielt Standsicherheit der alten Fichten auf Lautlinger Friedhof nicht mehr für gewährleistet

Albstadt-Lautlingen. Einträchtig wie drei Schwestern standen jahrzehntelang drei Fichten an der oberen Grundstücksgrenze des Lautlinger "Neuen Friedhof". Vorbei – am Samstag wurden sie gefällt. Aus Sichterheitsgründen.

Wann genau sie gepflanzt wurden, ist nicht aktenkundig, aber nach der Größe der Bäume zu schließen dürfte es 80 bis 90 Jahre her sein. Damals standen sie allerdings noch am südichen Rand des Pfarrgartens, der zum alten Pfarrhaus gehörte – der Friedhof wurde erst später angelegt. Dass sie nun der Kettensäge zum Opfer fielen, hat verschiedene Gründe; ausschlaggebend waren aber Zweifel an ihrer Standsicherheit: Zwar waren sie dem äußeren Anschein nach nicht akut gefährdet, aber aufgrund ihrer Größe, und ihres Alters, so Betriebsamtsleiter Andreas Bodmer, wäre es riskant gewesen, sie stehen zu lassen. Dass es sich um Fichten handelte, kam erschwerend hinzu: Fichten wurzeln flach und sind deshalb besonders anfällig für Sturmböen.

Und so rückte am Samstagmorgen in aller Frühe ein riesiger Baukran an – die mit der Fällaktion beauftragte Firma Wolfgang Leibold benötigte ihn, um die gefällten Riesen unter den beengten räumlichen Bedingungen auf der Nordseite der Von-Stauffenberg-Straße aus dem Friedhofsgelände herauszuschaffen. Baumkletterer Thilo Hildebrandt aus Meßstetten wurde per Kran in die Wipfel hin abgelassen und zersägte sie; anschließend wurden die einzelnen Stücke in der Von-Stauffenberg-Straße zerlegt. Drei Stunden dauerte die Fällaktion; danach konnte die Von-Stauffenberg-Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden.