Thomas Lindner Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Ortsumfahrung Lautlingen: Regierungspräsident beim IHK-Gremium ZAK

Albstadt-Lautlingen/Reutlingen. "Wir werden alle Einwände, die im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens für die Ortsumfahrung Lautlingen vorgebracht werden, sehr genau prüfen", hat Regierungspräsident Klaus Tappeser vor dem IHK-Gremium für den Zollernalbkreis im Rahmen der aktuellen Diskussion gesagt. Im Gespräch mit den Unternehmern bekannte sich Tappeser zur sogenannten "Amtstrasse", die südlich an Lautlingen vorbeiführen soll. Für sie wird der Antrag auf Einleitung des Planfeststellungsverfahrens voraussichtlich noch 2018 gestallt.

"Wir wissen um die Diskussion, die es vor Ort gibt. Wir werden daher besonders gründlich sein", kündigte Tappeser an. Thomas Lindner, Vorsitzender des IHK-Gremiums und Firmenchef des größten Albstädter Unternehmens Groz-Beckert, betonte noch einmal die Bedeutung der Trasse für die Unternehmen rund um Albstadt. "Wir brauchen die rasche Realisierung der Maßnahme. Das jahrzehntelange Warten muss beendet werden."

Insgesamt werden im Regierungsbezirk Tübingen bis 2030 rund 1,8 Milliarden Euro in den Aus- und Neubau der Bundesstraßeninfrastruktur investiert. Derzeit wird der Antrag für die Einleitung der Planfeststellung für die Bundesstraße 27 zwischen Nehren und Bodelshausen vorbereitet, Ende 2019 soll der Gesehenvermerk des Bundes für den Schindhautunnel in Tübingen vorliegen.

Mit Blick auf die Versorgung der Region mit schnellem Internet plädierte der Regierungspräsident für einen zügigen Ausbau mit Glasfaser sowie mit 5G-Funkmasten. "Nur mit schnellem Netz kann der Ländliche Raum seine Nachteile gegenüber den Metropolen ausgleichen."

Tappeser sprach sich dafür aus, dass der Ausbau von Infrastrukturen wie Straße, Schiene und Internet grundsätzlich durch die öffentliche Hand umgesetzt werden sollte: "Aufgabe, Ressourcen und Kompetenzen gehören in eine Hand." Für die regionale Wirtschaft erneuerte Thomas Lindner die Forderung, die Ziele für den Breitbandausbau deutlich ambitionierter zu gestalten. "Wir brauchen nicht Mbit, sondern Gigabit. Von der Verfügbarkeit schneller Netze hängt schon heute die Wettbewerbsfähigkeit vieler Firmen im Kreis ab."

Das IHK-Gremium für den Zollernalbkreis ist das Sprachrohr der mittelständischen Wirtschaft im Kreis. Vorsitzender ist IHK-Vizepräsident Thomas Lindner. Impulse und Vorschläge des Gremiums fließen über das Präsidium und die Vollversammlung unmittelbar in die Arbeit der IHK ein. Mittlerweile hat die IHK in Albstadt neben der IHK-Akademie auch eine eigene Geschäftsstelle für den Kreis unter Leitung von Matthias Miklautz.