Roger Schwart ist beim Dichten und Reimen oft in der Natur unterwegs. Eines seiner Werke ist das gelungene Fotobüchlein mit dem Titel "Jahreszeiten". Foto: Schwarzwälder Bote

Dichtkunst: Roger Schwart reimt seit frühester Jugend – auch zum Thema Corona / Auch im Auftrag tätig

Roger Schwart kennen die meisten in sportlichen Zusammenhängen. Dass der Vorsitzende des Turnerbundes Pfeffingen auch dichtet, mag manche überraschen.

Albstadt-Pfeffingen. Dichten und Reimen – damit hat der pensionierte Pädagoge Roger Schwart schon früh begonnen, manches in kleinen Büchlein niedergeschrieben. Das jüngste Werk aus seiner Feder ist ein Frühlingsgruß unter dem Motto "Die Sonne macht’s". "Die Sonn’ weckt alles Leben, sie macht die Wiesen grün, sie lässt die Knospen sprießen und die Blumen blüh’n. Da ist das Gänseblümchen, Maßliebchen, Tausendschön, und neben duftend blauen Veilchen sieht man die Schlüsselblume steh’n", heißt es darin. "Purpurn lockt die Taglichtnelke die ersten Schmetterlinge an, und unter dem gelben Hahnenfuß duckt sich zart der Gundermann. All überall da leuchtet der Löwenzahn im Feld, der seine gelben Blüten der Sonn’ entgegenhält."

Schon immer widmet Roger Schwart der Natur besonderes Augenmerk. Daraus entstand auch sein Foto-Büchlein "Jahreszeiten", in dem er in Versen den Verlauf des Jahres von den ersten Sonnenstrahlen, dem Frühling als erstem Wunder, über den Nachwuchs bei der Entenfamilie, den gelben Löwenzahn, das Erwachen der Natur entlang der Eyach bis hin zur blühenden Sommerwiese beschreibt. Bald erzählt der 71-Jährige von den ersten Herbstnebeln, dem bunten Farbenmeer der Blätter bis hin zur besinnlichen Weihnacht.

"Reimen wurde mir wohl in die Wiege gelegt", meint Roger Schwart. Er erinnere sich, dass seine Mutter zu Familienfesten kleine Gedichte verfasste. "Das muss für mich später wohl die Initialzündung gewesen sein." Mit dem spontanen Reimen habe er einst als Junglehrer angefangen, als er sich ihm im Unterricht oft Zwei- oder Vierzeiler einfallen ließ, um die Klasse oder einzelne Schüler zu loben. "Aber auch Kritik konnte ich gelegentlich so äußern, was von den Schülern gut angenommen wurde und auch gar nicht wehtat."

Seit fast 30 Jahren Vorsitzender im TBP

Zur Verabschiedung der Kinder am Ende von Klasse 4 beschenkte er sie ebenfalls mit einem Gedicht. Später habe er zu allen möglichen Gelegenheiten wie Geburtstagen, Geburten und Hochzeiten Gedichte verfasst. Stellt ihm jemand persönliche Informationen zu einer Person zur Verfügung, dichte er auch im Auftrag.

Der gebürtige Freiburger Roger Schwart kam 1975 mit seiner Frau Silvia nach Pfeffingen, wo er seine erste Lehrerstelle antrat. 38 Jahre blieb er seiner Pfeffinger Schule treu. Früh trat er dem Turnerbund Pfeffingen bei, übernahm 1980 die erste Aufgabe als Übungsleiter für Volleyball und wurde 1991 zum Vorsitzenden gewählt. Beide Ämter hat er bis heute inne.

Auch das Vereinsleben hat dem passionierten Poeten immer eine passende Gelegenheit geboten, Verse zu schreiben. Er "schnappe" bei entsprechenden Begebenheiten immer wieder Aussagen auf, die er in Verse umsetze, verrät Schwart, und auch beim Lesen von Gedichten – es ist eines seiner großen Hobbys – kämen ihm stets neue Gedanken und Ideen. So entstanden Gedichte über alle möglichen Themen, neuerdings auch gesellschaftskritische Gedichte.

Selbst für die Coronavirus-Pandemie hat Roger Schwart passende Zeilen gefunden: "Corona hat uns in der Hand, da braucht es Rücksicht und Verstand, es braucht Vernunft und Disziplin, dann kriegen wir’s bestimmt auch hin. Ein jeder muss sein Bestes geben, so schützt man möglichst viele Leben."