Diese Vier geben am Samstag ein Konzert im Internet – allerdings halten sie ein bisschen mehr Abstand als hier. Das Bild zeigt (von links) Frank Schlawginski, Alexandra Veeser, Ernst Rominger und Armin Sabol. Foto: Schwarzwälder Bote

"Ernie & Friends": Ernst Rominger bringt am Samstag die ganze Populärmusik ins Haus

Online-Ständchen hat man in jüngster Zeit so einige zu hören bekommen, die "Ode an die Freude" war nur das prominenteste, aber nicht das einzige Beispiel. Doch ein ganzes Konzert war noch nicht im Angebot, zumindest nicht auf der Alb. Bis jetzt.

Bitz/Albstadt (mak). Ernst Rominger senior, den viele ältere Albstädter noch als "Carnera" in Erinnerung haben, kam als Unterhaltungskünstler in der ganzen Welt herum – Ernst Rominger junior alias Ernie, der Sohn, versucht derzeit, aus dem durch die Vernunft gebotenen Rückzug in die eigenen vier Wände das Beste zu machen, und zwar nicht nur für sich selbst, sondern auch für möglichst viele andere Menschen. Dabei denkt er speziell an diejenigen, die derzeit auf besonders exponiertem Posten ihren Mann oder ihre Frau stehen, als Kassiererin, als Krankenschwester, als Polizist, Arzt, Busfahrer, Feuerwehrmann oder -frau. Ihnen allen möchten er und drei seiner Freunde – denn so heißt die Truppe: "Ernie & Friends" – mit Musik aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen, mit Evergreens, Hits Ohrwürmern und Schlagern eine Freude machen und sich auf die ihnen gemäße Weise für ihren Einsatz in der Krise bedanken. Zwei Stunden und vielleicht noch ein paar Minuten länger.

Ein Konzert also – und wie soll das gehen in Zeiten des Versammlungsverbots und der vorsorglichen Hospitalisierung? Ganz einfach, Streaming macht’s möglich: Ernie und seine Freunde werden am Samstag, 4. April, ab 18 Uhr vor laufender Kamera und mehreren offenen Mikrofonen in einer Garage in Bitz auftreten. Regelgerecht, versteht sich; Ernst Rominger war am Dienstagabend eigens auf dem Polizeirevier in Truchtelfingen, um darzulegen, was er vorhat und dass alles ordnungsrechtlich unbedenklich ist. Gitarrist Armin Sabol, der aus Stuttgart anreist, wird den Mundschutz und die Baumwollhandschuhe nicht ablegen, ehe er nicht das Kabel der Stratocaster eingestöpselt und seine vorgeschriebene Position, zweieinhalb Meter vom Sideman entfernt, eingenommen hat. Für Frank Schlawginski, den Keyboarder aus Tailfingen, gilt das gleiche; der Drummer muss dagegen keine Umstände machen – Schlawginskis Rhythmusgerät ist virenresistent. Bleibt das Gesangsduo: Alexandra Veeser und Ernst Rominger sind ein Paar und wissen genau, wie viel Distanz sie zueinander brauchen.

Jetzt kann es losgehen – Scheinwerfer an; was steht auf dem Programm? Alles – das Angebot reicht von "Tage wie diese" der "Tote Hosen" über "Ich liebe das Leben" von Vicky Leandros, "La Cintura" von Alvaro Soler, Billy Idols "Rebel Yell", Joe Cockers "You Can Leave Your Hat on" und dem "Highway to Hell" von ACDC bis zu "Hulapalu" mit Andreas Gabalier, "Non C’e" von Laura Pausini und Adel Tawils "Ist da jemand?". Dies ist wohlgemerkt nur ein kleiner Ausschnitt – wer in diesem Angebot nichts findet, was ihm gefällt, der mag einfach keine Musik.

Apropos "gefällt": Der "Stream" bietet Gelegenheit, sich "likend" und auch grüßend einzuklinken; für Zugabewünsche sind "Ernie & Friends" – die Urzelle dieser personell fluktuierenden Formation war übrigens die Partyband "Timeless" – immer empfänglich. Nur um eines bitten sie: Etwaige Fans oder Partylöwen sollen nicht auf die Idee kommen, jetzt die Garage zu suchen, in der die Show abgeht! An diesem Abend ist der Bildschirm die Bühne und muss es bleiben, wenn es – wie Ernst Rominger hofft – noch weitere Konzerte dieser Art geben soll.

 Wer "Ernie & Friends" am Samstagabend live erleben möchte, gelangt über die Youtube-Eingabe "Ernst Rominger Ernie and Friends" in den Konzertsaal.