Tagungsort des Ortschaftrates Lautlingen: die Festhalle.Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftstag Lautlingen: Neuer Biketrail vorgestellt

Albstadt-Lautlingen. Viele Fragen musste die Albstädter Verwaltungsspitze in der Ortschaftsratssitzung in der Lautlinger Festhalle beantworten, mit der der Ortschaftstag zu Ende ging. Doch zunächst wurde der neue Biketrail im Süden Albstadts vorgestellt, der auch Lautlingen tangiert. "Wir haben die Leute lieber kalkuliert auf den Wegen als wild in der Natur", erklärte Stefan Fischer, Produktmanager Mountainbike der Stadt Albstadt.

Nachvollziehbar – Kritik gab es trotzdem. Einem Jagdpächter, durch dessen Revier ein Stück des Trails verlaufen soll, war mit der Streckenführung nicht einverstanden. Man habe sich vorher nicht darüber informiert, durch wessen Revier der Trail führe, sondern sich an sachlichen Gesichtspunkten orientiert", erwiderte darauf Martin Roscher vom Amt für Kultur, Tourismus und bürgerschaftliches Engagement. Als nächstes sollen Gespräche mit der Naturschutzbehörde und eben den Jagdpächtern stattfinden. "Wir sind bereit den Weg zu ändern, aber die touristisch relevanten Punkte müssen enthalten sein", erklärte Fischer. "Andernfalls werden sie wild angefahren."

Die Liste der wunden Punkte in Lautlingen ist nicht gerade kurz – wer sich allerdings anonym äußert wie ein Beschwerdeführer, der schriflich Mängel angeprangert hatte, erhält kein Gehör. "Auf anonyme Schreiben reagiere ich nicht" , stellte Oberbürgermeister Klaus Konzelmann klar. "Wir können heute Abend über alles reden – aber nicht auf diese Weise."

Sven Gminder, seines Zeichens Naturschützer, Jäger und Fischer, brach Lanzen für die Fauna der Schwäbischen Alb und speziell für die Kreuzotter. Jüngst war sie in Verruf geraten, weil ein Exemplar in Onstmettingen einen kleinen Jungen gebissen hatte. Doch auch sie, so Gminder, seien schützenswert – und ihre längs der Bahnstrecke beheimateten Bestände einige der letzten im Land. Sein Wunsch: Man möge bitte bei allen Planungen die Potenziale von Flora und Fauna prüfen. Uwe Müller wollte wissen, ob die Stadt den neuen "Solarpark Lautlingen" am Tierberg hätte verhindern können. Der OB erwiderte darauf, dass vom Ältestenrat über den Ortschaftsrat und die Gemeinderatsfraktionen alle das Projekt befürwortet hätten, vorausgesetzt, dass nur die untere Fläche bebaut werde. Auf dieser Basis sei dann der Bebauungsplan erstellt worden. Auf Müllers Frage nach dem Stand der Dinge in Sachen Gewerbegebiet Hirnau antwortete Baubürgermeister Udo Hollauer, es seien zwischen 500 und 600 Schreiben eingegangen, die nun ausgewertet würden.

Auch die jungen Lautlinger haben Wünsche: Johanna Gschwindt und Lena Leibold sind mit dem Spielplatz unzufrieden und haben Unterschriften gesammelt. Sie hätten lieber einen Bikepark oder einen Skaterplatz als Treffpunkt – oder einen Wasserspielplatz beziehungsweise Barfußpark, vielleicht unter der Fußgängerbrücke beim Schloss oder unterhalb der Tennisplätze beim Bolzplatz. Ortsvorsteher Heiko Peter Melle lobte das Engagement der jungen Lautlingerinnen, verwies aber auch auf die Kosten. Udo Hollauer will die Anregung ans Stadtplanungsamt weitergeben. Zum Abschluss wollte Ortschaftsrat Frank Otterbach noch eines wissen: Was ist mit dem Möbelriesen XXL Lutz? – "Kein Thema mehr für Albstadt", lautete die Antwort.