Zweimal musste unmittelbar an der Brücke der Freibadstraße ein Damm abgeräumt werden, und vor zwei Wochen versuchten es die Biber direkt unterhalb der Holzbrücke im Naturfreibad erneut. Nicht dass sie nisten wollten; sie haben bachaufwärts mehrere Burgen. Der Damm im Naturfreibad sollte eine Wassertiefe von mindestens 60 Zentimetern garantieren, damit ein Biber mit Gepäck – in erster Linie Holz – darin problemlos schwimmen kann; er dient also zu Erschließung eines neuen Revierabschnitts.
In Brückennähe können sie den Damm nicht dulden
Den hätten Ludwig und der Kreisbiberbeauftragte Heinz- Dieter Wagner den Onstmettinger Bibern – ihre Zahl schätzen sie auf ein halbes Dutzend: zwei ausgewachsene Tiere und vier oder fünf Jungtiere – von Herzen gegönnt. Aber in Brückennähe können sie den Damm nicht dulden, zumal Elektrizität im Spiel ist. Dass der Biber ein kleines Eck der Liegewiese flutet, ist im Winter von eher nachrangiger Bedeutung – schon 15 Meter bachabwärts, findet Wagner, wäre eine "Duldung" durchaus in Frage gekommen. Vielleicht lassen sich die Biber ja überreden, wenn man ihnen Angebote macht – etwa durch dezente Vorarbeit mit ein paar Ästen oder Balken.
Auch die Situation in der Nähe des Biberhauptquartiers, wo die Tiere vor zwei Jahren per Druckspülung aus einem Abwasserkanal vertrieben wurden, ist nicht ganz unproblematisch. Nach wie vor drohen Natur- und Hochwasserschutz einander ins Gehege zu kommen; den nördlichsten der vier Onstmettinger Dämme hat Heinz-Dieter Wagner angebohrt und verrohrt, damit das Wasser nicht über eine bestimmte Marke klettert. Doch misslicherweise rochen die Biber den Braten und versuchen hartnäckig, das Loch zu stopfen. Ein Gitter soll Abhilfe schaffen – wenn es nichts bewirkt, bliebe als Alternative eine sogenannte Flutmulde: ein Überlauf in Gestalt eines Kanals.
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