Zwölf Jugendliche werden derzeit auf dem Ebinger Waldheim zu Betreuern ausgebildet: die GreeniesFoto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Waldheim Ebingen: Zwölf "Greenies" werden zu Betreuern ausgebildet

Sie sind keine Waldheimkinder mehr und noch keine Betreuer: Sie sind die Greenies. Zwölf 15-Jährige werden derzeit auf dem Ebinger Waldheim zu den Betreuern von morgen ausgebildet.

Albstadt-Ebingen. Für viele der Greenines gehört das Waldheim einfach zum Sommer dazu. Fast alle waren in den vergangenen Jahren selbst Teilnehmer. Doch mit 15 Jahren haben sie das Alterslimit für eine Teilnahme erreicht, und um Verantwortung als Betreuer übernehmen zu können, sind sie noch zu jung. Daher durchlaufen die Jugendlichen eine zweiwöchige Ausbildung, die sie auf die kommenden Jahre vorbereiten soll.

Die Ausbildung enthält theoretische Einheiten, in denen die Jugendlichen lernen, was es heißt, Gruppenleiter zu sein . "Eine Art pädagogischer Schnellkurs", erklärt Waldheim-Co-Leiterin Nicole Steinhöfer. Sie besprechen die Erwartungen der Kinder, was Fürsorge- und Aufsichtspflicht heißt, wie man auf Kinder eingeht und mit Konflikten umgeht.

Das theoretisch gelernte wird dann sogleich praktisch erprobt. In diesem Jahr läuft alles etwas anderes. Die Kinder sind in ihren festen Gruppen; eine Durchmischung sollte aus Gründen des Infektionsschutzes nicht stattfinden. Normalerweise begleiten die Greenies die Betreuer in einer festen Gruppe und arbeiten einige Zeit mit. Diesen Sommer geschieht dies auf Abstand. An einem Tag bereiten Greenies je eine Aktivität in der Gruppe vor und leiten die Kinder an. So sammeln sie Praxiserfahrung unter Mindestabstand.

Doch zuerst wird das Erlernte innerhalb der Greenies-Gruppe erprobt. Diesen warmen Sommertag verbrachten die Teenager auf dem Sportplatz nahe dem Waldheim und probierten einige Teambuilding-Spiele aus.

Larissa Laib, Sascha Gaa und Nico Giovanello haben ein Auge auf die Jugendlichen und geben ihre jeweils über zehnjährige Waldheimerfahrung gerne an sie weiter. "Wir geben den Greenies das nötige Rüstzeug mit und nehmen sie während ihrer Ausbildungszeit an die Hand", sagt Laib. Die drei Betreuer erinnern sich gerne an ihre eigene Greeniezeit und gehören mittlerweile zum erweiterten Leitungsteam der Freizeit.

Jedes Jahr kommen zehn Neue dazu

Jedes Jahr stoßen etwa zehn neue Betreuer zur Waldheim-Familie. Auch ältere Helfer, die nie eine Greenie-Ausbildung durchlaufen haben seien stets willkommen, so Steinhöfer.

Greenies ist übrigens eine Wortschöpfung aus den Waldheimen. Die Silbe "Green" in der Wortschöpfung leitet sich von dem englischen Wort "Greenhorn" für Neuling ab. "Oft können es die Ältesten nicht erwarten, endlich Greenie zu sein", so Steinhöfer. Das Jahr zwischendurch hat sich bewährt – denn so sind dem Ebinger Waldheim Nachwuchssorgen im Ehrenamt fremd. In diesem Jahr organisieren und stemmen 65 ehrenamtliche Helfer die Waldheimfreizeit.

Die Hälfte ihrer zweiwöchigen Ausbildung haben die zwölf Jugendlichen nun hinter sich. Normalerweise folgt am Ende eine Zeremonie, in der sie für den kommenden Sommer zu Betreuern ernannt werden – doch die fällt wie so vieles bei der diesjährigen Waldheimfreizeit der Coronapandemie zum Opfer.

Die Sommerfreizeit des Evangelischen Jugendwerks dauert noch bis zum 28. August; um die 100 Kinder gleichzeitig erleben innerhalb ihrer Gruppen ein abwechslungsreiches Ferienprogramm.