Maria Ryu und Herbert Wüscher sangen wunderschön zur Piano-Begleitung von Seung-Jo Cha. Foto: Raab Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Tenor, Sopranistin und Pianistin glänzen bei ihrem Auftritt in der Truchtelfinger Halle

Einen Volltreffer gelandet hat Konrad Appenzeller mit dem Engagement des bühnenerfahrenen Tenors Herbert Wüscher und der Pianistin Seung-Jo Cha. In diesem Jahr gesellte sich zu den beiden noch die Sopranistin Maria Ryu.

Albstadt-Truchtelfingen. Kein Mensch in der Halle hätte bemerkt, dass sich die Gesangsinterpreten bei dem mit dem Turnverein Truchtelfingen veranstalteten Konzert noch niemals vorher gesehen hatten. Ganze zwei Stunden gemeinsamer Probe mussten für den Auftritt genügen. Und doch war der gesamte Auftritt geprägt von einer unvergleichbaren Harmonie. Im ersten Teil waren Lieder aus Operette und Musical angesagt, kraftvoll die Tenorstimme mit einem beeindruckenden Volumen das "Es steht ein Soldat am Wolgastrand", klar und nicht weniger eindrucksvoll die Sopranistin mit "Draußen blüht schon der Flieder".

Teils abwechselnd, teils im Duett begeisterten Sopranistin Maria Ryu und Tenor Herbert Wüscher das Publikum, versetzten es mal in ehrfürchtiges Staunen, um dann nicht enden wollenden Applaus zu provozieren. Untermalt wurden die Lieder von den sanften Pianoklängen Seung-Jo Chas.

Wüscher beließ es nicht beim bloßen Singen. Bei seiner Anmoderation der Lieder hatte er die Lacher auf seiner Seite. Er habe sich überlegt, ob er denn nun im grün-schwarz regierten Baden-Württemberg den "Sintifürst" oder gar den "Romaherzog" ankündigen sollte, schließlich rang er sich doch zum altbekannten "Zigeunerbaron" durch. Das schwäbische Lebensmotto "Schaffe, schaffe, Häusle baue" ersetzte er durch eine romantische Variante desselben und sang mit seiner Partnerin "Machen wir’s den Schwalben nach".

Weihnachtlich besinnliche Weisen fanden sich im zweiten Teil des Abends. Bekannte Lieder wie "Tochter Zion" oder "Schlafe holder Knabe" nahmen die Zuhörer auf eine musikalische Reise mit, doch ließ Wüscher sein Publikum nicht nur träumen.

Mit seinem für seine erste große Liebe, seine Lehrerin, auswendig gelernten Märchen "Wunschring" zeigte er auf, dass Geld nicht alles auf der Welt ist, und bei seinem "Noel, Noel, Christ ist geboren in Israel" wünschte er allen Christen ein frohes Weihnachtsfest, vor allem aber denen in Jerusalem – und kritisierte die Haltung des amerikanischen "Trumpeltiers". Gemeinsames Singen dreier Weihnachtslieder bildete den Abschluss eines grandiosen Abends, und tosender Applaus brandete durch die Truchtelfinger Halle.

Im nächsten Jahr soll das Triple komplettiert werden

Sichtlich bewegt gestand Konrad Appenzeller, dass er an diesem Abend ein sehr glücklicher Mensch sei. Daran habe das Publikum einen maßgeblichen Anteil – natürlich auch die Künstler mit ihren phänomenalen Auftritten und nicht zuletzt sein Helferteam, allen voran seine Frau Klara und alle aus seinem privaten Umfeld und dem TV Truchtelfingen, die ihn bei der Organisation unterstützt hatten.

Ein bisschen mehr Publikumszuspruch sei aber nötig, damit auch 2018 ein Konzert der gleichen Qualität stattfinden könne. Wer da war, würde sich nichts sehnlicher als das wünschen.