Michael Föst, Erster Bevollmächtigter der IG Metall AlbstadtArchiv-Foto: Kistner Foto: Schwarzwälder Bote

Delegiertenversammlung: Videokonferenz ersetzt Treffen in der Ebinger Festhalle / Mitgliederzahl steigt

Albstadt. Die IG Metall Albstadt hat im Jahr 2020 51 neue Mitglieder hinzugewonnen und bringt es damit auf derzeit 15 487. Unter den gegebenen Umständen – das Stichwort lautet Corona – , kein schlechtes Ergebnis, findet der erste Bevollmächtigte Michael Föst, der die Zahl am Freitagabend im Rahmen der vierten und letzten Delegiertenversammlung in diesem Jahr präsentierte. Allerdings nicht wie gewohnt vom Rednerpult in der Ebinger Festhalle herab, sondern im Rahmen einer Videokonferenz. Auch das hatte natürlich mit Corona zu tun.

Im Mittelpunkt von Fösts weiteren Ausführungen stand der Forderungskatalog der IG Metall zur aktuellen Tarifrunde. Als Ziele nannte er die Sicherung von Beschäftigung und die Stärkung der Einkommen und brachte in diesem Zusammenhang die Option einer Vier-Tage-Woche mit Teilentgeltausgleich ins Gespräch – sie könne in Betrieben, wo es nötig sei, Arbeitsplätze sichern. Zum Thema Einkommenssicherung erklärte der erste Bevollmächtigte, gerade in Krisenzeiten sei diese besonders wichtig, weil sie die Kaufkraft stärke. Die Lohnerhöhung in Höhe von vier Prozent, welche die IG Metall fordere, sei geeignet, dem Einbruch des privaten Konsums entgegenzuwirken.

Weitere zentrale Forderungen, die ebenfalls die Zukunftssicherung der Unternehmen betreffen, sind die nach Investitionen in neue Technologien und der Weiterbildung der Mitarbeiter, die damit einhergehen müsse. Nur so könnten Unternehmen und Arbeitnehmer gemeinsam Krise und Transformation überstehen. Die erste Runde der Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und von Südwestmetall soll am 16. Dezember über die Bühne gehen.

Klaus Peter Manz, der zweite Bevollmächtigter und Kassierer der IG Metall Albstadt, vermeldete in seinem Finanzbericht einen Anstieg des Kassenstands. Der Grund: Die Ausgaben seien 2020 deutlich geringer ausgefallen als geplant, weil die meisten Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten. In einigen Firmen seien Ergänzungs- und Zusatztarife sowie ein Verzicht auf Sonderzahlungen vereinbart worden, um Beschäftigung zu sichern. Die Pandemie erschwere die Arbeit enorm und sorge für zusätzliche Herausforderungen. Indes, so Michael Föst, habe sich gerade in dieser Situation gezeigt, dass die IG Metall Albstadt flexibel, gut organisiert und handlungsfähig sei. "Einer erfolgreichen Tarifrunde steht somit nichts im Weg."