Glücklich wie an ihrem Hochzeitstag vor 50 Jahren: Hans und Ilse Setzepfand vergolden ihre Liebe. Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Hans und Ilse Setzepfand aus Tailfingen feiern am Freitag Goldene Hochzeit

Albstadt-Tailfingen. Was empfinden Hans und Ilse Setzepfand, wenn sie heute, an ihrem Goldenen Hochzeitstag, auf 50 gemeinsam verbrachte Lebensjahre zurückblicken? Vor allem Dankbarkeit – es waren gute, wenn auch nicht immer einfache Zeiten. Ilse Setzepfand hat ihre Eltern früh verloren, und an das Erdbeben von 1978 erinnern sich die Eheleute mit gelindem Schrecken – aber sie haben eine Tochter, auf die sie sehr stolz sind und mit der sie ein gutes und herzliches Verhältnis verbindet, und sie haben die beiden Enkelinnen, die sie sehr lieben. Dafür kann man schon dankbar sein.

Ilse Setzepfand, eine geborene Binder, kam am 19. März 1950 in Tailfingen zur Welt und wuchs dort zusammen mit einer Schwester auf. Nach der Schulzeit absolvierte sie eine Ausbildung zur Industriekauffrau in der Firma Emil Hipp und arbeitete danach bis 1975 in deren Musterabteilung. Ihren späteren Mann lernte Ilse Binder als junges Mädchen über die Nachbarin von der anderen Straßenseite kennen – sie war Hans Setzepfands Schwester, und er besuchte sie regelmäßig. "Ich fand gleich, dass das ein tollen Typ ist, und er ging mir dann nicht mehr aus dem Kopf", sagt die Jubelbraut.

Dem tollen Typen ging es offenkundig genauso: "Wenn ich meine Frau nochmals träfe, würde ich sie sofort wieder heiraten." Hans Setzepfand, am 8. Juni 1947 in Ebingen geboren und mit sechs Geschwistern aufgewachsen, machte bei Mayer & Cie. eine Mechanikerlehre und hielt seinem Ausbildungsbetrieb fortan die Treue – 47 Jahre lang, zuletzt als für die Qualitätskontrolle und Endabnahme zuständiger Technischer Angestellter, was viele Auslandsreisen mit sich brachte.

1975 kam Tochter Nina zur Welt; Ilse Setzepfand gab ihre Arbeitsstelle auf und wurde hauptberuflich Mutter und Hausfrau – allerdings mit diversen Nebentätigkeiten und auf Zeit: 1986 zählte sie zu den Gründungsmitgliedern des Albstädter Weltladens, 1991 wurde sie Bibliotheksassistentin an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen und blieb es 20 Jahre lang, bis zum Ruhestand.

In diesem wird es den Setzepfands dank vieler gemeinsamer Interessen nicht langweilig: Sie interessieren sich für Kunst und Kochen, wandern gemeinsam, fahren Rad, bestellen den Garten und verstehen es, Natur zum Regenerieren in vollen Zügen zu genießen. Ilse Setzepfand engagiert sich seit vielen Jahren im Maschen- und im Kunstmuseum sowie im Verein Tal-Gang-Art. Doch die größte Freude der Setzepfands sind die beiden Enkelinnen. Die bekommen sie zwar während der Coronakrise nicht ganz so oft zu Gesicht wie sonst, doch man weiß sich zu helfen und schreibt sich gegenseitig Briefe.