Feuerwehr: Rekord-Einsatzjahr für die 63 Ebinger Aktiven / Wird die Leistung der Wehrleute missbraucht?
Albstadt-Ebingen. Mit 215 Einsätzen 2019 verzeichnet die Feuerwehrabteilung Ebingen einen neuen Rekord, ist aber auch bei zahlreichen weiteren Terminen und Diensten in Anspruch genommen worden, wofür Abteilungskommandant Thomas Danhamer bei der harmonischen Hauptversammlung nicht nur den 63 Aktiven, darunter eine Frau, sondern auch deren Arbeitgebern und Angehörigen dankte.
20 Aktive hatten an zehn Lehrgängen und Fortbildungen für Atemschutz, Sprechfunker, Truppmänner, Maschinisten, Motorsägeneinsatz, Großtierrettung und Gruppenführer teilgenommen. Unter den 215 Einsätzen – 15 mehr als im Vorjahr – waren 195 in Ebingen. Schwerpunkte waren 96 Brandeinsätze und 82 technische Hilfeleistungen.
Danhamer ging auf das von zehn auf zwölf Euro erhöhte Einsatzgeld ein, betonte aber: "Es kommt uns vor, dass seither unsere Arbeit anderweitig genützt wird." Als Beispiel nannte er das Befüllen von Indutainern mit Wasser im Eingangsbereich des Weihnachtsmarktes während der Arbeitszeit. "Wir sind sehr gerne im Ehrenamt tätig, aber wir verdienen unser Geld bei unseren Arbeitgebern", so Danhamer. Kritisch sprach er außerdem die Küche im Feuerwehrhaus an, die sich trotz mehrmaliger Anmahnungen immer noch im Urzustand von 1954 befinde – eine Erneuerung ist für das laufende Jahr zugesagt.
Über den umfangreichen Dienstbetrieb der Gruppen berichtete Zugführer Michael Lüdke. 18 Übungs- und Sonderdienste, gemeinsame Übungen mit den Feuerwehren Straßberg, Balingen und der Werksfeuerwehr Groz-Beckert sowie eine kreisweite Fortbildung in Ebingen fanden statt. 32 Sicherheitswachdienste, vielfach tagsüber, mit 494 Stunden belasteten die Aktiven zudem. Vor allem die baulichen Mängel der Ebinger Festhalle würden auf dem Rücken der Feuerwehrangehörigen ausgetragen.
Mall: "Kein Pflichttermin – aber ich bin trotzdem gerne gekommen"
Jugendwart Marcel Maier berichtete von 19 Übungsdiensten der 18 Jugendlichen im Alter von zehn bis 17 Jahren. Höhepunkte waren der Tag der Sicherheit und die Jugendübung bei der Firma Knobel in Truchtelfingen.
Einen Einblick in die Finanzen gab Rechnungsführer André Gröbner, dem Rechnungsprüfer Harald Stotz eine exakte Kassenführung attestierte. Gerhard Lang informierte über das Geschehen der Altersabteilung mit 27 Senioren, die sich regelmäßig treffen. "Es ist kein Pflichttermin, aber ich bin mit offenem Blick gerne gekommen, um zu sehen, was Sie alles getan haben", meinte Albstadts neuer Finanzbürgermeister Steve Mall bei seinem ersten offiziellen Feuerwehrtermin. Er sehe seine Aufgabe auch darin, die Feuerwehr so zu unterstützen, dass sie für alle Einsätze gut gerüstet sei. "Die 215 Alarmierungen in 2019 zu Notfällen zeigen, dass die Bevölkerung in vielerlei Dingen auf die Hilfe der Feuerwehr angewiesen ist." Die Stadt werde alles Notwendige tun, um die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr zu garantieren.
Stadtbrandmeister Michael Adam attestierte der Ebinger Wehr, eine ganz tolle Mannschaft zu sein, "die mehr leistet, als sie leisten muss". Er sei persönlich stolz, wie es mit den neuen Fahrzeugen in der gemeinsamen Projektgruppe mit der Tailfinger Wehr gelaufen sei. Symbolisch übergab er zusammen mit Bürgermeister Mall die Schlüssel für das neue Kommandofahrzeug VW T6 Rokton an Thomas Danhamer und dessen Stellvertreter Michael Lüdke. Danach beförderte der Kommandant Pascal Herbst, Max Kunzelmann, Jonas Nagy, Sebastian Adrian Nastase, Maximilian Nübell und Jan Schumacher zu Feuerwehrmännern. Tatjana Lutze wurde zur Hauptfeuerwehrfrau, Patrick Acker und Marco Keppler zu Hauptfeuerwehrmännern ernannt. Löschmeister ist künftig Johannes Asmussen, Hauptlöschmeister Michael Lüdke. Thomas Danhamer stieg in den Dienstgrad des Brandmeisters auf.
