Wer ein ausgedientes Handy oder Smartphone besitzt, kann es am Warentauschtag abgeben und Gutes tun. Foto: Gambarini Foto: Schwarzwälder Bote

Warentauschtag: Gelegenheit zur Abgabe

Albstadt-Ebingen. Wenn Samstag, 30. März, der zweite Warentauschtag in der Festhalle Ebingen stattfindet, dann werden nicht nur Sachen getauscht: Diesmal dürfen Besucher auch ihre alten Mobiltelefone abgeben.

Die Albstädter Gruppe des Naturschutzbundes Nabu hat einen Infostand eingerichtet und sammelt Handys und Smartphone zugunsten des "Havelprojekts": Vom Mobilfunkanbieter Telefónica erhalt der Nabu einen Obolus für jedes abgegebene Gerät, und dieses Geld fließt direkt in das Naturschutzprojekt Untere Havel. Die dortige Niederung ist das größte und bedeutsamste Feuchtgebiet im Binnenland des westlichen Mitteleuropa.

Mehr als 1100 stark gefährdete und vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten kommen dort vor. der Nabu will den Fluss in den kommenden zwölf Jahren wieder naturnah gestalten und in der Region Naturparadiese schaffen. Ein Sammelsystem dafür bauen die Albstädter Naturschützer derzeit auf. Wer es nicht zum Warentauschtag schafft, kann sein altes Mobiltelefon auch im Weltladen in der Oberen Vorstadt 25 in Ebingen und beim Nabu in der Lautlinger Straße 174 abgeben. Außerdem sucht der Nabu noch weitere Sammelstellen – wer eine schaffen will, kann sich unter der Telefonnummer 07431/ 72 2 70 oder unter E-Mail nabu.albstadt @t-online.de melden.

Nicht weniger als 58 557 Mobiltelefone hat der Nabu im Jahr 2018 bundesweit zugunsten des Havelprojekts gesammelt und dafür 93 691 Euro erlöst.

Darüber hinaus nennen die Veranstalter des Warentauschtags weitere zehn Gründe dafür, alte Mobiltelefone zu recyceln. Umweltbelastungen würden minimiert und die Ausfuhr von Elektroschrott in Schwellen- und Entwicklungsländer reduziert – was wiederum die dortige Umweltbelastung mindere. Auch in Deutschland falle dann weniger Elektroschrott an – derzeit seien es jährlich eine Million Tonnen, weltweit gar 40 Millionen Tonnen. Wiederverwertung helfe dabei, Umwelt und Klima zu schützen, verschaffen Ressourcen einen neuen Platz – rund 60 Rohstoffe, meist Metalle, stecken in einem Gerät – und zudem werde die Gesundheit aller geschont.

Grund Nummer neun: Die Verwendung von recyceltem Material vermeide den Einsatz von Konfliktmaterialien. Das seien Edelmetalle, die in politisch unruhigen Regionen in Asien und Afrika abgebaut werden müssten, wo die Profite aus dem Verkauf oft in die Finanzierung bewaffneter Gruppen fließe.

Keine Sorge: Die Daten werden vernichtet

Der zehnte Grund verrät gleichzeitig, warum Sammler keine Sorge haben müssen, dass die Daten aus ihrem alten Handy ausgelesen werden könnten: Der Kooperationspartner des Nabu, die AfB gemeinnützige GmbH, bei der 50 Prozent der Mitarbeiter eine Behinderung haben, lösche die Daten nach einer zertifizierten Methode und bereite erst dann Geräte, die sich für eine weitere Nutzung eignen, wieder auf. Alle anderen Geräte gehen laut Nabu an zertifizierte Recycling-Betriebe, um die Rohstoffe wiederzugewinnen.  Der Warentauschtag dauert am heutigen Samstag von 12 bis 15 Uhr in der Festhalle Ebingen. Organisiert wird er von Bündnis 90/Die Grünen, Ortsgruppe Albstadt, dem Progymnasium Tailfingen, der Nabu-Gruppe Albstadt, dem Kauf-Wasch-Café, dem Verein Regionalgenial Zollernalb, der Korn Recycling GmbH und der Verkaufsagentur Neckar-Alb.