Europa im Blick (von links): Stephan Link, Ewald Kapeller, Nicole Büttner-Thiel, Andreas Glück und Pascal Kober Foto: Helber Foto: Schwarzwälder Bote

FDP: Drei Bewerber um den ersten Platz auf der Landesliste

Albstadt-Burgfelden. Im Bürgerhaus in Burgfelden hat das siebte " Liberale Gipfeltreffen" der FDP stattgefunden. Es stand ganz im Zeichen der bevorstehenden Europawahlen im Jahr 2019. Außerdem bestimmten die FDP-Mitglieder die Delegierten für die Landesvertreterversammlung.

Zum Europaparteitag wird der Kreisverbands- und Balinger Ortsverbandsvorsitzende Stephan Link fahren. Ewald Kapeller, der sich bereits 2009 um ein Mandat bemüht hatte, wird als Kandidat bei den Wahlen für das Europäische Parlament ins Rennen gehen. Als besondere Gäste begrüßte der Kreisverband den Landtagsabgeordneten Andreas Glück aus Münsingen und Nicole Büttner-Thiel aus Karlsbad, die sich beide – wie Kapeller – um den ersten Platz auf der FDP-Landesliste bewerben.

Die junge Volkswirtin Büttner-Thiel hat unter anderem Erfahrungen auf dem Finanzsektor und bei Alexander Graf Lambsdorff gesammelt. Sie ist Mitglied des Landesfachausschusses für Wirtschafts- und Finanzpolitik und bei den "Liberalen Frauen". Für Europa muss laut Büttner-Thiel eine positive Vision kreiert werden, damit es in "diesem kritischen Moment der europäischen Geschichte" weiterhin als Chance verstanden werde. In einigen Bereichen seien indes Diskussionen notwendig.

Der in der Region bekannte Chirurg Glück sprach sich für Steuerwettbewerb unter fairen Bedingungen aus. Er erläuterte, Europa sei etwas ganz Großes – nämlich der beste Garant gegen Krieg – und müsse sich um große Themen und Dinge kümmern, nicht um Glühbirnen, Staubsauger oder Gurken. Künftig müsse das bestmögliche Personal ins Europaparlament geschickt werden.

In der Mühle zwischen den USA und China

Kapeller leitet als Kaufmann mit Universitätsabschluss seit Jahren europäische Projekte im "Management Consulting". Aus seiner Sicht ist die EU sehr wichtig für die heimische Industrie und den Mittelstand, der immer eine deutsche Stärke gewesen sei und nicht durch bürokratische und steuerliche Hindernisse geschwächt werden dürfe.

Es bestehe die Gefahr, dass Europa in die Mühle zwischen USA und China gerate. "Wir müssen eine Einheit bleiben und Ängsten entgegenwirken, die populistische Rattenfänger ausnutzen", gab Kapeller zu bedenken.

Der Bundestagsabgeordnete Pascal Kober erläuterte, wie es aus seiner Sicht zum Jamaika-Aus kam: Aufgrund der verhärteten Positionen bei den Grünen und der CSU seien die Ziele der FDP am Ende ersatzlos gestrichen worden. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe das Scheitern herbeigeführt und die Schuld der FDP zugeschoben. Trotzdem müsse man jetzt, wie er bekräftigte, die Zukunft gestalten statt die Gegenwart zu verwalten.

Im Anschluss stellten sich die im Kreis neu gegründeten Julis (Junge Liberale) unter der Leitung von Veronika Sordon mit ihrem Programm vor. Devis Szalai, der Vorsitzenden der Jusos in Albstadt, begleitete sie. Gemeinsam wollen beide Gruppierungen gegen die immer stärker werdenden, populistischen Bewegungen arbeiten.