Ein Bayern-Fan in Malawi: Bei Dominik Schlegels erstem Aufenthalt in dem ostafrikanischen Land kam neben der sozialen Arbeit auch König Fußball zu seinem Recht.Foto: Archiv-Schlegel Foto: Schwarzwälder Bote

Entwicklungshilfe: Dominik Schlegel aus Albstadt kehrt wieder in das ostafrikanische Land zurück

Vor einem Jahr war Dominik Schlegel aus Ebingen schon einmal im ostafrikanischen Land Malawi und half einige Monate lang im Auftrag einer christlichen Hilfsorganisation beim Bau einer Schule mit. Jetzt kehrt er dorthin zurück, um länger zu bleiben.

Albstadt. Durch die Coronavirus-Pandemie ist der Überlebenskampf der Menschen in den ärmsten Ländern der Welt für viele hierzulande aus dem Blick geraten – aber nicht für Dominik Schlegel. Im September 2019 war der heute 25-Jährige erstmal nach Malawi, ein verglichen mit den Nachbarstaaten kleines ostafrikanisches Land mit 18 Millionen Einwohnern gereist, um dort im Rahmen seines Studiums an der Interkulturellen Theologischen Akademie in Bad Liebenzell ein Praxisprojekt zu absolvieren. Er war ein halbes Jahr dort und wäre gerne noch länger geblieben, aber dann bremste Corona ihn aus und nötigte ihn zur Heimkehr nach Deutschland. Aber schon da war für ihn klar, dass dies nur ein verlängerter Heimaturlaub sein würde und dass er die einmal begonnene Arbeit in Afrika fortsetzen würde. Im kommenden Jahr will er zurück nach Malawi und dort Entwicklungshile – "Hilfe bei der Selbsthilfe" – leisten.

Wie sieht diese Hilfe aus? Der gelernte Anlagenmechaniker wird in Zalewa, einer Kleinstadt im Süden des Landes, am Bau eines Bildungszentrums mitwirken, das heißt, selbst Hand anlegen, aber auch anderen die handwerklichen Grundlagen vermitteln – Schweißen etwa, um nur ein Beispiel zu nennen. Technische Hilfe ist in Malawi immer willkommen, und Know-how erst recht. "Sie haben dort in punkto Berufsausbildung nicht die Möglichkeiten, wir sie kennen."

Die Kinder und Jugendliche liegen Dominik Schlegel besonders am Herzen. "Sie brauchen Schulbildung, damit sie später selbst Geld verdienen zu können." Innerhalb von Malawi, zwischen Stadt und Land, seien die Bildungsstandards extrem unterschiedlich. Dominik Schlegel hat sich vorgenommen, Jugendlichen auf dem Land ausgehend von ihren Voraussetzungen zu so etwas wie einer Basisbildung und handwerklichen Grundkenntnissen zu verhelfen, damit sie Anschluss finden und halten können. Und damit der Rückstand der Landbevölkerung auf die Städter nicht noch größer wird.

Zwischen drei und sechs Jahren ist alles möglich

Das bedeutet viel Arbeit und Zeit. Wie lange will Dominik Schlegel in Malawi bleiben? "Zwischen drei und sechs Jahren ist alles möglich", sagt er. Sein Ziel: dass die Einheimischen irgendwann nicht mehr auf seine Hilfe angewiesen sind.

Wann ist es so weit? Das Abenteuer beginnt eher profan, nämlich zu Anfang des neuen Jahres mit achtwöchigen Onlineseminaren der "Christlichen Fachkräfte International" (CFI) mit Sitz in Stuttgart und der in Bonn ansässigen "Akademie für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung" (AIZ). Die NGO, für die Schlegel tätig ist, heißt "Face", sitzt in Wolfsburg und hat schon seinen ersten Malawi-Aufenthalt organisiert. Gefunden hat er sie im Internet – "ich bin dann selbst nach Wolfsburg gefahren, um mehr über ihre Arbeit zu erfahren. Was ich sah, überzeugte mich." Dass er sich für diese Hilfsorganisation entschieden hat, kommt nicht von ungefähr: "Face" orientiert sich an christlichen Werten, allen voran "gelebter Nächstenliebe", und das sprach Schlegel an. "Nächstenliebe, wie Christus sie gelehrt hat, spielt in meinem Leben eine wichtige Rolle. Sie zu leben, bis in den Alltag hinein – darum geht es mir."