Michi Steidle ist Vorsitzender des HayMountain-Vereins Schwenningen – und Drummer von "Corny Joke". Fotos: Koch Foto: Schwarzwälder Bote

"2. Hay-Mountain-Festival": Zwei Tage Rock vom Feinsten in Schwenningen

Am Freitagnachmittag hatte es gewittert, und die Veranstalter rechneten mit dem Schlimmsten. Es kam anders: Schwenningens "2. HayMountain-Festival" ging bei durchgehend trockenem Wetter über die Bühne; fünf Bands und Hunderte von Fans kamen voll auf ihre Kosten.

Schwenningen. "Heute bin ich zum ersten Mal richtig aufgeregt vor einem Auftritt", bekannte Gudrun Steidle zu Beginn. Der Grund: Sie hatte Heimspiel. Als Frontfrau der Band "Sullom Drive" aus dem Raum Biberach-Ulm präsentierte die Ex-Schwenningerin zusammen mit ihrer Sängerkollegin Lisa Brunner, Bassist Horst Allgöwer, den Gitarristen Wolfgang Bord und Roland Rüssel, Keyboarder Peter Sedelmaier und Schlagzeuger Hubert Walter am ersten Festivaltag eine viereinhalbstündige Show mit Charme und Witz. Egal ob die Sieben Pink Floyds "Another Brick in the Wall", das "Hotel California" der Eagles oder den Deep-Purple-Evergreen "Smoke on the Water" intonierten, der Funken sprang sofort auf die – teilweise von weit her angereisten – Zuhörer über. Beatles-Klassiker wie "Here Comes the Sun" oder "The Ballad of John and Yoko" begeisterten ebenso wie Janis Joplins "Me and Bobby McGee" – "Sullom Drive" war, mit einem Wort, ein echter Glücksgriff.

Das Programm des zweiten Festivaltags eröffnete die Band "Zippo Kennt’s" aus dem Raum Albstadt. Claudius "Zippo" Zito (Gitarre), Ihab Sagr (Gitarre und Gesang), Timo Krebs (Bass und Gesang) und Max Maute (Schlagzeug) begeisterten das Publikum mit den Eigenkompositionen "PPP", "Slumber", "Bleeding Heart", "Wasted", "Stuck" und noch vielen anderen mehr.

Als zweite Band spielten danach die Hausherren. "Corny Joke", das sind Jonas Eisemann (Gitarre und Gesang), Lukas Aue (Bass und Gesang), Jannick Reif (Keyboard) und HGV-Chef Michi Steidle (Schlagzeug). Die Vier gaben ihren beliebten Eigenkompositionen zum besten, beispielsweise "Liebeslieder". Danach übernahm mit der früheren Schulband "Macrol" aus Stetten die Vätergeneration die Bühne – in der Tat spielen zwei der Söhne bei "Corny Joke". "Macrol" bedeutet Schwoba-Rock; die Titel lauten unter anderem "Hey Superfrau", "Smoke-Alarm" oder "Du bischt der ideale Typ für d’Politik". Wie von Sänger Manfred Jung zu erfahren war, tritt die Band nur einmal im Jahr auf – Schlagzeuger Roland Mogg reist dann eigens aus Dresden an. Jürgen Tittel (Keyboard), Hubert Eisemann (Gitarre und Gesang) sowie Markus Aue (Bass) komplettieren das Quintett.

Zum Abschluss des Festivals gaben die drei Jungs der Heilbronner Deutsch-Punk-Rockband AOP ihre rockige Visitenkarte ab. Michi Steidle, Vorsitzender des HayMountain-Vereins, war anschließend hochzufrieden. "Viele Gäste, nur positive Rückmeldungen – ganz klar, wir machen so weiter." Wieder zwei Tage lang. "Aber sicher – es war eine sehr gute Entscheidung, das Festival auf zwei Tage auszudehnen."