Das Comedy-Trio "Eure Mütter" brachte das Publikum im Thalia-Theater zu schallendem Gelächter. Foto: Conzelmann

Comedy-Trio überzeugt mit frechen, subversiven Witzen. Karriere der drei begann an Bushaltestelle.

Albstadt-Tailfingen - "Wir sind eure Mütter!" ist nicht nur der Schlachtruf des Comedy-Trios, die drei Mittvierziger hatten diesen Namen einst auch gewählt, um "beruhigend auf die Zuschauer zu wirken".

Seit 1999 sind sie gemeinsam unterwegs, mittlerweile mit ihrem sechsten Programm: "Das fette Stück fliegt wie ’ne Eins!" Sich unter diesem Titel etwas vorzustellen, ist ebenso unmöglich wie unnötig; das Programm ist eine willkürliche Aneinanderreihung von Liedern, Szenen und spontanen Dialogen.

Intelligente Witze und überraschende Pointen

Dass dieses, trotz aller Subversität und Flegelhaftigkeit, dennoch Spaß machen kann, liegt vor allem an den sympathischen Akteuren Andi Kraus, Don Svezia und Matze Weinmann. Man kann ihnen wirklich nicht böse sein, wenn sie das ungehörige "F"-Wort reichlich oft in den Mund nehmen. Denn die Witze sind durchaus intelligent, die Reime sitzen, und das Überraschungsmoment ist zumeist auf ihrer Seite.

Große Lacherfolge ernteten sie vor ausverkauftem Thalia-Theater mit dem "Bifi-Song". Die angeblich so oberflächliche "Generation Y", welche die in den 1980er- und 1990er- Jahren geborene Menschen umschreibt, besangen sie trefflich im Stile einer griechischen Tragödie.

Der Großteil des Publikums konnte sich mit Sicherheit im Lied über die Computerfee wiederfinden und schmunzelte über das Solo von Andi Kraus: "Ich wünsche mir, dass dir ein Klavier auf die Birne fällt."

Auch das Publikum bezogen "Eure Mütter" mit ein und gaben ihm für die Pause eine Aufgabe mit: Mit welchem originellen Spruch schafft es Albert Einstein am Türsteher vorbei, um in Albstadts coolste Disco zu kommen? Mit einem lautstarken "Aua" für Ablehnung und einem schrillen "Quietsch" für Zustimmung durften die Besucher über den besten Vorschlag abstimmen. Zur Verwunderung des Trios auf der Bühne schaffte es "Hallöle, i bins, dr Albert!" zum Tagessieg.

Die drei Künstler hatten die Teenagerzeit gemeinsam "an der Bushaltestelle Kapf in einem Kaff bei Stuttgart" verbracht und besangen diese Jugenderinnerungen, auch hier nicht ohne eine ordentliche Portion ausgesuchter Vulgarität. Richtig auf drehten sie bei der Zugabe, die Teil jedes Auftritts ist: Beim Synchronhaarewaschen zeigten sie beim dreifach geschwungenen Frotteezwirbel vollen Einsatz und strapazierten nochmals reichlich die Zwechfellmuskeln des Publikums.