Nähmaschinen, Fahrräder und viele Kartons – all das will mit Verstand verstaut sein. Das Bild zeigt (von links) Rolf Armbruster, Günter Hack, Renate Steim-Ölkrug, Brigitte Hotz, Gustav Boss, Rudi Hotz und Wilfried Maier. Foto: Kistner Foto: Schwarzwälder Bote

Bisoro: Albstädter schicken den zweiten Hilfstransport dieses Jahres auf die Reise

Die wenigsten verpacken bereits im November ihre Geschenke – die Albstädter Bisoro-Hilfe schon: Am Mittwoch wurde im Hof der Ebinger Firma Eppler Cargo Service der Schiffscontainer der jüngsten Hilfsgüterlieferung befüllt; am Donnerstag tritt er die Reise nach Afrika an.

Albstadt-Ebingen. Es ist der mittlerweile 17. Transport der Bisoro-Hilfe. Der erste, der eine komplette Schreinerwerkstatt enthielt, war 2003 verschickt worden, und danach war ihm jedes Jahr ein weiterer gefolgt. 2018 ist das erste Jahr mit zwei Transporten: Bereits im April hatte der Arbeitskreis 66 Krankenhausbetten aus den "Nachlass" des Hechinger Klinikums samt vielen anderen Beigaben in zwei Containern verstaut; jetzt kommt noch ein Nachschlag in Gestalt einer weiteren Stahlkiste von der Größe eines Kleintransporters hinterher. Auch er enthält Krankenhausbetten, allerdings nicht aus Hechingen, sondern aus Reutlingen, und zwar solche für Kinder und Säuglinge. Die nehmen nicht so viel Platz in Anspruch.

Voll bis zur Decke wird der Kasten trotzdem. Außer den Betten wurden am Mittwoch sechs Paletten Verbandsmaterial, Kartons mit Einwegspritzen und Braunülen, 1500 Bettwäschegarnituren, 200 Verbandskästen, zwölf Fahrräder, mehrere Rollstühle und nicht weniger als 30 Nähmaschinen verladen. Keine modernen übrigens, sondern antike mit Pedalantrieb – die lassen sich auch noch bedienen, wenn gerade mal kein Stromanschluss in der Nähe ist. Alle 30 sind funktionstüchtig; Fachmann Klaus Pliening aus Ebingen hat jede einzelne überprüft und generalüberholt. Nicht weniger hilfreich als er war Christina Schillinger vom Meßstetter Polsterer "sitz.punkt": Sie hat dafür gesorgt, dass die Reutlinger Kinderbetten auch mit Matratzen der richtigen Passform ausgestattet sind – niemand wird in Bisoro auf dem Rost liegen müssen.

Am Ende waren alle Güter verstaut, die Kartons stapelten sich bis zur Decke, und die Türen schlossen gerade noch so – die Reise der Albstädter Schatzkiste nach Burundi konnte beginnen. Ihre nächste Wegstation wird der Hamburger Hafen sein, wo sie auf ein Containerschiff mit dem Bestimmungsort Daressalam verladen wird. Bis sie dort ist, dürften einige Wochen vergehen, und bis sie die tansanische Hauptstadt wieder verlässt, wahrscheinlich auch. Bis Bujumbura bleibt die gesamte Ladung im Container; erst in der Hauptstadt von Burundi wird sie "gelöscht" und mit dem Lastwagen nach Bisoro gebracht. Von Bescherung kann dort keine Rede mehr sein – zwei Monate, schätzt Rolf Armbruster, Urgestein der Bisorohilfe, wird die Reise dauern. Weihnachten ist da längst vorbei.