Evangelische Kirchengemeinde: Neuer Jugend-Kirchengemeinderat ist gewählt
"Keine Pflanze fängt groß an", sagte Pfarrer Johannes Hartmann angesichts der noch ausbaufähigen Wahlbeteiligung bei der ersten Wahl zum Jugend-Kirchengemeinderat (KGR). Dennoch können die Tailfinger frohgemut auf dieser Basis aufbauen.
Albstadt-Tailfingen. Mit dem neu gewählten Jugend-Kirchengemeinderat der evangelischen Kirchengemeinde Tailfingen steht ein motiviertes Team am Start, und trotz ihrer Jugend können die jungen Leute schon einiges an Erfahrung aufbieten. Stimmenkönigin Magdalene Hartmann zum Beispiel ist Mitarbeiterin der Mädchenjungschar des CVJM Tailfingen. Sie habe "Megalust, das Gemeindeleben attraktiver zu gestalten", sagte sie bei der Kandidatenvorstellung. Ähnlich äußerte sich auch Sofia Folcan, ebenfalls in der Mädchenarbeit und im Waldheim aktiv: "Kinder sollen den Spaß an der Kirche nicht verlieren."
Die Dritte im Bunde, Sarah Frank, steht für die Vernetzung mit der Jugendarbeit des CVJM, in dem sie zuhause ist. "Alterspräsident" ist ohne Frage Mathias Bitzer, der mit 25 Jahren um einiges älter ist als seine neuen Kolleginnen und Kollegen, die alle noch im Teenageralter sind. Er bringt schon jede Menge Erfahrung mit, war bereits Kirchengemeinderat und ist seit Jahren aus der Waldheimarbeit nicht wegzudenken.
Martin Renz ist bei den gut besuchten Kinderbibeltagen und -wochen stets mit Spaß und Engagement dabei, Felix Sontheim ist seit drei Jahren Mitarbeiter in der Kinderkirche. Letzterer sieht eine Aufgabe des neuen Jugend-KGR darin, einen Jugendgottesdienst zu installieren. Das könnte eines der vielen Felder sein, das der Jugend-KGR künftig bespielt.
Eine jährliche Jugendversammlung soll abgehalten, eigene Projekte sollen geplant und vorgestellt werden. Dabei, so betonte Pfarrer Johannes Hartmann, gelte "Trial and Error" – über Ausprobieren zur besten Lösung gelangen und dabei auch Rückschläge in Kauf nehmen. Er ist kraft Amtes ebenfalls im Jugend-KGR – allerdings ohne Stimme. Weitere stimmlose Sitze im Gremium haben Jugendreferentin Birgit Bech und – als Vertreterin des CVJM – Andrea Frank.
Auf der anderen Seite sind die Mitglieder des Jugend-KGR im Kirchengemeinderat der evangelischen Kirchengemeinde als Gäste willkommen. Über den noch zu wählenden Vorsitzenden können dort Anträge eingebracht werden, andere Tagungsordnungspunkte sollen seitens der jungen Gemeinde kommentiert und beeinflusst werden.
"Einzigartig in dieser Form" ist dieser Jugendkirchengemeinderat in der evangelischen Landeskirche. Es gibt zwar den einen oder andern Ausschuss, der unter demselben Namen firmiert, indes: Mit soviel Befugnis ist keiner ausgestattet. "Mitleiten auf Augenhöhe" heißt nämlich die Devise. Das neue Gremium soll keine Untergruppe der Gemeinde sein, sondern autorisierter Teil der Gemeindeleitung. Deutlich soll das auch in Kürze in einem Sonntagsgottesdienst werden, wenn das junge Team feierlich in das neue Amt eingesetzt wird.
