Hilfstransport: Korn Recycling unterstützt Spendenaktion für Erdbebenopfer

Eigentlich hat man es ja nicht so gern, wenn einem ein Projekt aus dem Ruder läuft und Dimensionen annimmt, die gar nicht vorgesehen waren. Aber manchmal hat so ein Ausreißer auch sein Gutes. So geschehen bei Korn Recycling in Ebingen.

Albstadt-Ebingen (mak). 2020 war kein gutes Jahr; die Menschen in den kroatischen Städten Petrinja, Sisak und Glina hätten nach neun Monaten Coronavirus-Pandemie vermutlich nicht für möglich gehalten, dass es noch schlimmer kommen könnte.

Doch dann bebte plötzlich die Erde, am 28. Dezember noch schwach, doch am 29. Dezember mit einer Stärke von 6,4 Magnituden auf der Momenten-Magnituden-Skala. Sieben Menschen wurden getötet, 64 verletzt, mehr als 1000 Gebäude zerstört und mindestens ebenso viele schwer beschädigt.

Für die in Deutschland ansässigen Kroaten oder Deutschen kroatischer Herkunft waren diese Nachrichten begreiflicherweise ein Schock. Ein kroatischer Mitarbeiter beschloss spontan, unter seinen Kollegen in der Firma Korn Recycling Sachspenden zu sammeln: Wo Menschen verletzt und Häuser zerstört sind, da werden erfahrungsgemäß Kleidung, Lebensmittel, Medikamente benötigt.

Da eine solche Sammelaktion auf Logistik angewiesen ist, wandte sich der Mann hilfesuchend an Alexander Korn, seinen Arbeitgeber, und der war, nicht weniger spontan, bereit, sein Scherflein beizutragen, den Aufruf weiterzugeben, die Zwischenlagerung der Spendengüter zu organisieren und nicht zuletzt den Transport ins Erdbebengebiet zu finanzieren. Der erwies sich freilich am Ende als etwa aufwendiger als vorgesehen. Über die sozialen Medien hatte sich die Nachricht von der Spendenaktion nämlich schnell weit über die Grenzen des Mitarbeiterkreises von Korn Recycling hinaus verbreitet, und auf einmal stand das Telefon nicht mehr still: Zahlreiche Anrufer wollten wissen, ob ihre Sachspenden willkommen seien und was benötigt werde.

Möbel, Spielzeug, Textilien und anderes mehr wurden angeboten, und das in einer Dimension, die alle Erwartungen übertraf. Worauf Melanie und Alexander Korn beschlossen, alle Spenden anzunehmen, egal, ob sie von Mitarbeitern kamen oder nicht, und zwar so lange, bis ein Lastwagen – zwei Abrollcontainer – voll war. Was nicht allzu lange dauerte. Nach wenigen Tagen war der Lastwagen bis unters Dach gefüllt; am Mittwochnachmittag ging der Transport auf die Reise. Mittlerweile hat er sein Ziel erreicht – und dank der Kontakte des Initiators der Aktion in der Region ist gewährleistet, dass die Hilfsgüter wirklich Menschen erreichen, die sie brauchen.