Pfarrer Christoph Gross diskutiert mit Gemeindegliedern. Foto: Schwarzwälder Bote

Evangelischer Kirchendistrikt: Gemeinden wollen enger zusammenarbeiten

Vor zahlreichen Herausforderungen stehen in den kommenden Jahren die Kirchengemeinden. Nicht nur aus Gründen der Demografie werden sie kleiner. Da gilt es, untereinander tragfähige Brücken zu bauen.

Albstadt-Tailfingen. Nichts zu beschönigen hatte Pfarrer Gottfried Engele, als er den Kirchengemeinderäten bei der Sitzung aller evangelischen Kirchengemeinden im Distrikt Albstadt-Nord darlegte, welche Herausforderungen in den nächsten Jahren auf sie zukommen. "Brücken überwinden Hindernisse und verbinden Menschen", betonte Engele. Aus tragfähigem Material und auf solidem Untergrund sollten sinnvolle Brücken gebaut werden, um die Versorgung aller Gemeindeglieder zu gewährleisten. Wie gut, so Engele weiter, dass mit Jesus Christus ein Brückenbauer mit am Werk sei, der zugleich selbst zur Brücke zwischen Gott und Menschen geworden sei. Da das Planen von guten Verbindungen aber auch Zeit brauche, sei es sinnvoll, jetzt zu überlegen, an welchen Baustellen die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden intensiviert werden soll, so Engele.

Zum Distrikt Albstadt-Nord gehören neben dem Gastgeber des Abends, der evangelischen Kirchengemeinde Tailfingen, die Gemeinden Onstmettingen, Truchtelfingen, Pfeffingen und Burgfelden. Schon heute vertreten sich die derzeit nur vier Pfarrer gegenseitig.

Um dies künftig noch besser abwickeln zu können, zeigte Christoph Grosse, Pfarrer in Truchtelfingen, Vorschläge zu den Gottesdienstzeiten auf: Damit ein Pfarrer am Sonntagmorgen zwei Gottesdienste leiten kann, müssen die Zeiten besser aufeinander abgestimmt sein.

In den anschließenden Gesprächen der Tischgruppen kam auch immer wieder der Vorschlag auf, für den ganzen Distrikt einen Abendgottesdienst anzubieten. Ferner wünschten sich die Kirchengemeinderäte mehr Gottesdienste im Grünen. Dass die Zusammenarbeit gelingen kann, zeigte sich im vergangenen Jahr anlässlich des großen Reformationsfestes zum 500. Jubiläum.

Neben den Gottesdiensten gibt es noch weitere Felder, in denen eine Kooperation sinnvoll erscheint: Die Konfirmandenjahrgänge werden kleiner, für Jugendkreise Mitarbeiter zu finden ist eine Herausforderung, und auch die Chormusik könnte mit vereinten Kräften Projekte angehen. Geplant ist zudem ein gemeinsamer Gemeindebrief.

Pfarrer Markus Gneiting, zuständig für Pfeffingen und Burgfelden, forderte offene Angebote für Menschen am Rand der Gemeinden. Einig waren sich die Tischgruppen darin, dass ein regelmäßiges Treffen in dieser großen Runde fruchtbar wäre, wenn auch die Sorge vor vielen Sitzungen mit wenig greifbaren Ergebnissen angesprochen wurde. Eine weitere Distriktssitzung wurde auf den Herbst terminiert, bei der lösungsorientiert gearbeitet werden soll.

Beim Schlusswort erinnerte der Onstmettinger Pfarrer Philippus Maier an den Bibelspruch, der über dieser Woche stand: "Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur, das Alte ist vergangen, Neues ist geworden." Darauf lasse sich bauen.

(sc). Das nächste größere Projekt des Kirchendistrikts ist der Gottesdienst an Christi Himmelfahrt, 10. Mai. Um 11 Uhr treffen sich Christen bei schönem Wetter vor der alten Kirche St. Michael in Burgfelden, bei Regen in der neuen Kirche. Ein großer Posaunenchor gestaltet den Gottesdienst musikalisch. Im Anschluss werden die Gäste rund um das Bürgerhaus Burgfelden bewirtet.