Die Künstler im Kunst-Werk-Haus decken eine große Bandbreite an Kunst ab. Fotos: Zundel Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunst-Werk-Haus: Beim Tag des offenen Ateliers präsentieren sich die Künstler

Von Bettina Zundel

Kunst in ihrer ganzen Vielfalt bekamen die Besucher in den Kabinett-Ateliers des Kunst-Werk-Hauses am Tag des offenen Ateliers zu sehen.

Albstadt-Ebingen. Eines haben alle Künstler im Kunst-Werk-Haus gemein: die Kunst respektive die Liebe zur Kunst und damit auch die Freude daran, etwas zu schaffen und ihrer Kreativität Ausdruck zu verleihen.

Über den ganzen Nachmittag verteilt strömten Freunde, Besucher und Interessierte ins Kunst-Werk-Haus am Ziegelplatz, um Einblick in das Schaffen von Irene Adamik, Waltraud Edele, Nicole Golubovic, Renate Kielinger, Isabel Kuczynski, Brigitte Stein, Erna Wolf und Ava Smitmans sowie Michael Wendel und Rolf Jahnke zu gewinnen – nach dem kulinarischen Empfang in der alten Backstube.

Dort erblickten sie bereits die ersten Arbeiten, geschaffen von der aus Tübingen stammenden Gast-Künstlerin Ava Smitmans, momentan in Albstadt mit einem vom Kunstmuseum initiierten Gesamtkunst-Albstadt-Projekt beschäftigt. Sie hat sich im Zuge der regelmäßigen Jam-Sessions im Kunst-Werk-Haus mit diesem Thema künstlerisch auseinandergesetzt und die verschiedensten Situationen szenisch in ihrer besonderen Art der gemalten Zeichnung festgehalten.

Die hauptsächlich schwarz-weißen oder ocker-weiß gehaltenen Bilder laufen wie in einer Art Filmsequenz einzeln vor dem Auge des Betrachters ab und vermitteln, mit leicht comichaften Ansätzen, ausdrucksstark und pointiert Stimmung, Mimik, Kosmos und Geschehen.

Rolf Jahnke ist Kunsttherapeut, zugleich Dozent an der Freien Modeschule in Ebingen und hält auch Workshops mit Schülern ab. Seine Arbeiten sind skulptural menschlich. Für einen Bildhauer wichtig ist nach eigenen Worten die Materie Mensch: Haltungen des Menschen, fließende Bewegungen, das Spiel und die Spannung mit dem Körper.

Mit Materialien wie Ton, Stein oder Marmor gestaltet er den Körper in einer Dreidimensionalität in den unterschiedlichsten Haltungen und Perspektiven.

Brigitte Stein stellt ebenfalls die menschliche Skulptur in den Mittelpunkt und bringt Gefühle und Emotionen zum Ausdruck. Für sie ist die Balance von Körper, Geist und Seele wichtig, denn sie kritisiert, dass in der heutigen Zeit oft der Verstand eine Überinterpretation erfahre, welcher sie mit ihren kritischen Arbeiten entgegentreten möchte.

Irene Adamik befasst sich stark mit dem Stilleben und interpretiert es in neuem Kontext. Kollagenhaft und hyperrealistisch gestaltet sie Materialbilder, oft als Dyptichon oder als Tryptichon, was einen noch weiteren Deutungsraum erschafft.

Michael Wendel präsentiert druckgrafische Werke und Holzschnitte, bei denen ebenfalls das menschliche Antlitz, Befindlichkeiten und Emotionen Thema sind. Große Formate spielen für ihn eine tragende Rolle.

Waltraud Edele zeigt mehrere Themen, darunter die von ihr benannte Folge "Cirque Grotesque", in der 15 Werke zu sehen sind, die koboldhaft und satirisch, zuweilen in satirischer Manier, das menschliche Verhalten auf die Schippe nehmen. Bei den von Form und Farbe dominierten Bildern sind kubistische Ansätze zu finden, surreale Überspitzungen und mehrere Deutungsebenen.

Nicole Golubowic setzt Charakeristika des Holzschnitts bewusst in ihren Bildern ein und überträgt die kantige Art in die Gesichter der Menschen.

Renate Kielinger bringt ebenfalls menschliche Befindlichkeiten zum Ausdruck. Eine leichte Transparenz ist ihren Bildern eigen, gepaart mit Pastelltönen, die wiederum eine helle Tonigkeit reproduzieren.

Den künstlerischen Abschluss bildet das Modeatelier von Isabel Kuczynski mit in neuem Kontext erschaffener origineller und fantasievoller Kleidung.