Textilbrücke: Umzug nach Tailfingen
Albstadt-Lautlingen. Als vor Jahren die Textilbetonbrücke entwickelt wurde, die heute über die Bundesstraße 463 in Lautlingen führt, musste im Rahmen des Zulassungsverfahrens ein zusätzliches Brückenteil für Versuchszwecke konstruiert werden. Der Grund: Die Textilbauweise war neuartig, und deshalb galt es, empirisch nachzuweisen, dass die rechnerisch ermittelten statischen Werte auch tatsächlich stimmten. Diese Versuche, bei denen auch Belastungen im Grenzbereich erprobt wurden, wurden am Prototyp vorgenommen; er erwies sich dabei als äußerst robust: Die errechneten Bruchlasten wurden überschritten.
Und dann? Nachdem die Lautlinger Brücke gebaut, eingeweiht und in Dienst gestellt war, fristete das getestete Brückenelement jahrelang ein Mauerblümchendasein als Anschauungsobjekt auf dem Ebinger Gelände der Firma Groz-Beckert. Doch auch dort konnte es nun nicht mehr länger bleiben – das Areal wird von Groz-Beckert neu bebaut und künftig anderweitig genutzt.
Wegwerfen mochten die Projektbeteiligten es jedoch nicht – es hatte in der Testphase gute Dienste geleistet und könnte dies auch bei künftigen Langzeitversuchen tun. Oder bei sogenannten "zerstörerischen" Versuchen wie zum Beispiel Bohrkern- oder Gewebeentnahmen, die Aufschluss über die langfristige Entwicklung der neuartigen Konstruktion geben sollen. Deshalb ist das Brückenelement jetzt auf ein städtisches Grundstück in der Nähe des Bauhofs in Tailfingen umgezogen, wo es in Ruhe altern darf. Bis auf weiteres.
