BETRIFFT: Appell der Hochschule und der Stadt an Vermieter in der Ausgabe vom 30. Juli

Während der gesamten Corona-Zeit handelt die öffentliche Hand – mal die Bundesregierung, jetzt in diesem Falle die Stadt Albstadt – so, als wären Wohnungseigentümer Menschen, die einen Dukatenesel im Garten haben, der ihnen die erforderlichen Goldstücke in alle Richtungen bereitstellt. Unter den Immobilieneigentümern gibt es große Gesellschaften und Fonds, die mit ihren Praktiken große Gewinne machen. Diese mögen zu all diesen Wünschen nach Entgegenkommen in der Lage sein. Ausweislich mehrerer Studien, unter anderem des Verbandes Haus und Grund, wird der größte Teil der bezahlbaren Wohnungen von Kleineigentümern bereitgestellt, deren Gewinnmargen nicht so sind, dass allzu große Zugeständnisse machbar sind. Die Eigentümer in der Poststraße 6 gehören wohl alle zum letzteren Personenkreis. Angesichts der richtig beschriebenen Situation wäre es an der Zeit, dass man uns Eigentümern dort bei den immensen Brandschutzauflagen unterstützend entgegenkommt, anstatt uns immer mehr abzuverlangen. Gewinn hat hier schon seit Jahren keiner mehr erwirtschaftet, da die Brandschutzauflagen seit Jahren und bis auf Weiteres mehr als diesen verschlingen. Wie in den Versammlungen mehrfach zu hören war, muss der Hausverwalter oft intensiv mit der Stadt verhandeln, um Dinge machbar zu halten. Hier ist einfach schon lange das Ende der Fahnenstange erreicht, was sich unter anderem in sehr zahlreichen Verkäufen zeigt. Abschließend noch etwas anderes: Es gibt keine Eigentümerversammlung ohne haarsträubende Berichte über unvorstellbaren Vandalismus im Haus. Die Kosten für die Sanierung tragen – wie soll es anders sein – ebenfalls die Eigentümer. Hier sollte man eher an die Bewohner als an uns Eigentümer appellieren. Wir brauchen Unterstützung und keine Appelle. Vielleicht sollten wir alle unsere Appartements an einen Immobilienfonds verkaufen.

Volker Schneider

Gammertingen