220 gehörlose Kinder, die in einem Internat leben, werden mit den Erlösen unterstützt. Dafür spendeten die Gäste des Herbstbazars gerne. Fotos: Vera Bender Foto: Schwarzwälder Bote

Katholische Seelsorgeeinheit: Erlös aus Herbstbazar mit riesigem Angebot unterstützt zwei Hilfsprojekte

Ein Besuchermagnet ist einmal mehr der Herbstbazar der katholischen Kirchengemeinden im Talgang in der Zollernalbhalle gewesen.

Albstadt-Tailfingen. Alle Hände voll zu tun hatten die Haupt- und Ehrenamtlichen der katholischen Kirchengemeinden St. Elisabeth, St. Franziskus und St. Maria, so viele Gäste sind zum Herbstbazar in die Zollernalbhalle gekommen – trotz schönsten Herbstwetters. Draußen strahlte die Sonne, drinnen strahlten die Gesichter: Es war ein Fest der Begegnung, auch im ökumenischen Sinn, mit vielfältigen Angeboten an Speisen und Kuchen, Hunderten Tombola-Preisen, unzähligen Büchern am Stand von amnesty International, Kleidern beim Second-Hand-Bazar und seltenen Stücken auf dem Flohmarkt. Ob hochwertige Bürsten aus der Blindenmanufaktur, süße Waffeln der Ministranten, Pizza bei der italienischen Gemeinde, selbstgestrickte Socken, selbstgemachte Marmelade oder köstliche Pralinen aus Eigenproduktion – kein Wunsch blieb offen.

Angesichts dieser Vielfalt und der schier unglaublichen Menge einzelner Angebote kam mancher Besucher aber doch ins Grübeln. Denn Pastoralreferent Michael Holl ging in seiner Predigt beim Gottesdienst, der den Bazar einläutete, auf die Hilfsprojekte ein, die Katholiken im Talgang unterstützen. Während ein Drittel der Tageseinnahmen in den Kirchengemeinden vor Ort bleibt, gehen ein weiteres Drittel nach Indien und eines nach Brasilien.

Im August erst hatte Schwester Theresina Fehrenbacher in Albstadt von ihrer Arbeit in Brasilien berichtet. Dort lebt sie mitten unter den Armen und kennt die täglichen Probleme. So ist seit sechs Jahren kein nennenswerter Regen mehr gefallen. Das mühsam gesammelte Regenwasser reicht gerade einmal für drei Tage fließend Wasser im Monat und wird tatsächlich wie ein kostbares Gut streng eingeteilt. Denn ansonsten muss man sich teuer am Tankwagen mit dem lebensnotwendigen Element versorgen.

Ganz anders sieht es in Indien bei Pfarrer Marreddy aus. Dort hat eine Überschwemmung viele Lehmhütten mit sich gerissen und für Verwüstung gesorgt. Pastoralreferent Holl hat sich vergangenen November selbst ein Bild vor Ort gemacht und ist fasziniert, was die Kirche in Indien mit den Spenden aus Deutschland Gutes tut.

So werden 220 gehörlose Kinder in einem Internat unterstützt, die sonst an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden würden. Und so hatten die Besucher in Tailfingen am Sonntag auch viel Gelegenheit, Gutes zu tun, indem sie reichlich konsumierten: Schnitzel und Maultaschen, Getränke aus dem großen Angebot und viele Dinge, die sie schon immer haben wollten. Da kam wirklich doppelte Freude auf.